Wir sind der

Osten

Grit Krömer

Grit Krömer ist Diplom-Kauffrau und 1973 in Guben geboren, in Guben und Strausberg aufgewachsen.

Geblieben: Grit wohnt aktuell in Buckow.

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Weshalb bist du geblieben?

Meine Familiengeschichte ist stark von den Fluchtbiografien meiner Großeltern geprägt. Insofern war es mir ein Bedürfnis, einmal anzukommen und zu bleiben. Durch die Möglichkeiten, mich persönlich mit vielen anderen Partnern und Freunden in die Gestaltung meiner Heimatregion einzubringen, ist die Verwurzelung noch gewachsen.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich arbeite als Regionalmanagerin für die LEADER-Aktionsgruppe „Märkische Seen“ in der ländlichen Entwicklung. In diesem Tätigkeitsfeld berühren wir nahezu alle Felder, die mit einer zukunftsorientierten Entwicklung unserer Region zu tun haben. Für mich persönlich am motivierendsten ist die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, die in verschiedenen Rollen die Lebensbedingungen vor Ort mitgestalten. Als Netzwerkerin ist meine Rolle dabei, vor allem, viel zuzuhören, um Schnittstellen für Kooperationen herauszufinden und Synergien zwischen verschiedenen Ansätzen herzustellen. Im Ehrenamt engagiere ich mich für die Dorfbewegung Brandenburg – Netzwerk Lebendige Dörfer e.V.

  • 1973:

    Guben

  • Strausberg

  • 2024:

    Bukow

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

3 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Hier bin ich einfach Zuhause, ich habe mich seit meiner Jugend eingebracht und Dinge mitgestaltet. Insofern fühle ich mich vielleicht eher als Brandenburgerin. Wir leben in einem wunderschönen Land, doch wenn ich nach Brandenburg heimkehre, berühren mich unsere Seen, Wälder und Alleen jedesmal aufs Neue.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Unmittelbar nach der Wende habe ich als Jugendliche einen unfassbaren Freiraum erlebt, den wir initiativ genutzt und viel auf die Beine gestellt haben. Es gab viele politische Diskussionen und Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort. Ich glaube, dass mich diese Erfahrungen von Selbstwirksamkeit nachhaltig geprägt haben.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Ich glaube, dass es noch viel Zeit der Aufarbeitung der Nachwendejahre braucht. Da sind viele Wunden aufgerissen worden und auch Narrative entstanden. Wir müssen weiterhin dringlich daran arbeiten, Dialogräume anzubieten, wo Menschen sich gehört fühlen und Meinungsbildungsprozesse ermöglicht werden können.
Wir sollten vielleicht mehr eigene mutige Visionen entwickeln, statt ausschließlich pragmatisch anstehende Aufgaben abzuarbeiten. Und vielleicht erkennen wir an, dass wir uns in der Mitte Europas befinden und osteuropäische Partnerschaften stärker ausbauen sollten.