Morries Rütz
Morries Rütz ist Geschäftsführer eines Pflegedienstes und 1986 in Schwerin geboren, hat später in Lübeck, Dachau, Regensburg, Potsdam, Hannover und Salzgitter gelebt.
Zurückgekehrt: Morries wohnt heute in Schwerin.
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Weshalb bist du gegangen?
Früher war ich bei einem Stromkonzern beschäftigt und im Alter von 27 Jahren am Ende der Karriereleiter angekommen. Der Job und die Kollegen haben Spaß gemacht, doch durch Umstrukturierung im Konzern und Einsparung wollte ich keine weitere Standortschließungen mehr miterleben. Im Familienunternehmen kam die Frage der Nachfolge auf, für diese Entscheidung habe ich mir ein Jahr Zeit genommen. Damit habe ich teilweise Neuland betreten, aber Herausforderungen machen mir Spaß. Die Möglichkeit, etwas zu bewegen, zu verändern, Entscheidungen mit allen Konsequenz zu treffen, ist eine tolle Chance gewesen. Das Positive eines Menschen über die Zeit durch Weiterentwicklung und -bildung zum Vorschein zu bringen.
Wie gestaltest du die Zukunft?
Die Zukunft zu gestalten ist nicht immer einfach. Mein Ausgang ist immer, dass Privat- und Berufsleben zusammenpassen müssen. Hintergrund ist folgendes: Wenn eines problematisch ist, wirkt sich dies immer negativ auf den anderen Bereich aus. Jede Enttäuschung ist auch immer eine Chance, etwas neues zu bewegen. Dies sind meine Grundsätze, nach denen ich mein Unternehmen und Mitarbeiter führe. Meine Überzeugung steht mit der Maßgabe, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Pflege ein sehr schätzwerter Berufszweig ist und leider wenig Anerkennung in der Gesellschaft genießt. Das bedeutet auch: Pflege kostet Geld und meine Mitarbeiter sollen und müssen Geld verdienen.
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Ich habe meine Wurzeln und Herkunft nicht vergessen und stehe dazu. Ich fühle mich als Deutscher. Ich habe alle Werte von der Familie und Chancen genutzt, um beruflich erfolgreich zu sein. Es gab eine Zeit, in der ich mich räumlich verändern musste, um erfolgreich zu sein, aber auch das schätzen zu lernen.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
Ich glaube mit wenig glücklich zu sein, aber auch, dass Veränderungen nicht leicht sind.
Was wünschst du dir für Ostdeutschland?
Positiv zu denken und nicht immer, wenn es schwierig wird, in die Vergangenheit zu schauen. Früher war auch nicht alles rosig. Veränderung angehen und auch durchziehen!