Katja Kremling
Katja Kremling ist Purpose Coach und Impulsgeberin für berufliche Klarheit. Sie wurde 1982 in Dresden geboren und ist in Radebeul aufgewachsen. Später hat sie in Helsinki und Düsseldorf gelebt. Mehr erfahrt ihr auf Katjas Website.
Zurückgekehrt: Katja wohnt aktuell in Radebeul und Dresden.
Foto: Ellen Türke Fotografie
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Weshalb bist du zurückgekehrt?
Gegangen bin ich, um die Welt zu entdecken. Zurückgekehrt bin ich aufgrund meiner persönlichen Prioritäten: Familie UND berufliche Selbstverwirklichung. In Düsseldorf konnte ich mir die Vereinbarkeit von Karriere und Familie nicht vorstellen. In Dresden habe ich nicht nur meine Familie, sondern auch gute Betreuungsmöglichkeiten. Das ermöglicht es mir, mich beruflich selbst zu verwirklichen. Mit dem Wunsch zurück nach Dresden zu gehen, war auch eine berufliche Neuorientierung erforderlich. Denn das, was ich vorher im DAX 30 Konzern gemacht habe, gibt es kaum in Dresden. Und ich wollte auch was anderes. Meine eigene Odyssee hat mich dazu bewegt, mich als PurposeCoach selbstständig zu machen.
Wie gestaltest du die Zukunft?
Als PurposeCoach möchte ich Menschen neue (berufliche) Perspektiven aufzeigen und ermutigen, ihren Weg selbstbestimmt und sinnorientiert zu gestalten. Mein Credo ist: Das ICH für ein besseres WIR entfalten – selbstbestimmt – im Miteinander – Sinnvolles gestalten. Auf meinem Blog Montags-Impulse teile ich dazu wöchentliche Denkanstöße. Darüber hinaus habe ich das Konnektiv62 mitgegründet – ein Workspace, in dem wir Menschen und gute Ideen verbinden und vernetzten, um das gestaltende Potenzial im Miteinander sichtbar zu machen. Ehrenamtlich engagiere ich mich als Vereinsmitglied bei Lassesunstun e.V. für lokale, soziale und/oder ökologische Projekte mit nachhaltiger Wirkung.
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Ich habe kurz überlegt, ja – ich lebe im Osten von Deutschland. Doch ich verbinde damit keine Identifikation. Ich liebe meine Heimatstadt Dresden. Ich fühle mich als Dresdnerin (auch wenn ich im Vorort lebe) und engagiere mich für Dresden. Doch mit vielen Aspekten, die ich als „ostdeutsch“ empfinde, kann ich mich nicht identifizieren. Mit anderen schon, z.B. dem Sinn für das Gemeinwohl und für Kooperation.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
Wer in Ostdeutschland hat durch die Wende keine Brüche in der Biografie erlebt? Ich denke, was mich geprägt hat, war, wie meine Eltern mit diesen Brüchen umgegangen sind. Für mich gibt es viele Parallelen zwischen der Wendezeit und unserer heutigen „VUCA“ Welt. Durch meine Eltern habe ich gelernt, die Möglichkeiten zu erkennen, sich neue Wege zu eröffnet, etwas Neues mit aufzubauen, den Wandel mit viel Engagement zu gestalten und das Wesentliche nicht aus den Blick zu verlieren – die sozialen Beziehungen.
Was wünscht du dir für Ostdeutschland?
Für mich geht es nicht darum, sich dem „Westen“ anzupassen, sondern die Qualitäten, die hier schlummern, zu erkennen und einzubringen, um ein besseres, authentischeres Miteinander zu schaffen.