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Osten

Matthias Fejes

Matthias Fejes ist stellvertretender Pressesprecher und Social Media Manager der TU Chemnitz und 1983 in Dresden geboren und aufgewachsen.

Zurückgekehrt: Matthias wohnt aktuell in Chemnitz.

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Weshalb bist du zurückgekehrt?

Ich habe Dresden zum Studium verlassen und hatte nicht vor, zurückzukehren. Weil ich immer neue Erfahrungen suche. Als sich vor drei Jahren eine tolle berufliche Chance an der TU Chemnitz geboten hat, bin ich aber zurückgekommen. Es ging darum, einen Beitrag zur Professionalisierung der Kommunikation zu leisten und die Uni mit ihren Besonderheiten sichtbarer zu machen. Ich fand, dass das eine tolle Herausforderung ist. Ich muss aber auch gestehen, dass ich skeptisch war, weil die Region nicht den besten Ruf hat – manchmal zurecht, meistens aber zu unrecht. Rückblickend muss ich sagen: Es war die beste Entscheidung. Ich habe tolle Menschen und ein warmherziges Umfeld gefunden.

Wie gestaltest du die Zukunft?

In meinem Beruf in der Online-Kommunikation an der TU Chemnitz möchte ich die Uni und Stadt/Region als attraktive Standorte sichtbar machen. Privat habe ich einen internationalen Freundeskreis, auch meine Partnerin kommt aus dem Ausland. Mir ist es deswegen wichtig, Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenzubringen und so Verständnis und interkulturelle Erfahrungen zu ermöglichen. Das können Kochabende, Reiseberichte, gemeinsamer Sport bis hin zu politischen Diskussionen sein. Oft ergeben sich ganz tolle Einblicke in die jeweiligen Lebensrealitäten und Perspektiven. Das bereichert mich und das wünsche ich mir auch für andere.

  • 1983

    Dresden

  • Bayreuth

  • Hagen

  • Marburg

  • 2020

    Chemnitz

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

4 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Nein. Ich bin in einer interkulturellen Familien aufgewachsen (mein Vater ist Ungar, meine Mutter Deutsche) und habe immer Kontakt zu Menschen aus anderen Kulturen gesucht, um neue Erfahrungen zu machen und neue Sichtweisen kennenzulernen. Ich habe festgestellt, dass mich nicht meine Herkunft ausmacht, sondern meine Werte und Haltungen wie Neugier und Weltoffenheit. Ich sehe mich eher als Europäer mit deutschen Wurzen.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Meine Mutter musste nach der Wende ihre Ausbildung zur Bibliotheksassistentin nochmal absolvieren, weil ihr Abschluss nicht anerkannt wurde. Mein Vater hat sich beruflich komplett neu orientiert. Ich habe in dem Bereich also die Erfahrung gemacht, dass man flexibel und hartnäckig sein muss und dass einem nichts geschenkt wird. Dass sich das aber am Ende auch auszahlt. Die Neugier auf Neues und der Wille zu Veränderung, das habe von meinen Eltern gelernt und das hat mir in vielen Lebenslagen geholfen.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir weniger Angst und Skepsis und dafür mehr Selbstbewusstsein und Aufbruchsgeist. Weil es dafür auch Vorbilder und Perspektiven braucht, wünsche ich mir eine Politik, die hier mutig vorangeht und eine positive Vision bietet, für die es sich lohnt, gemeinsam zu arbeiten. Ich leiste dafür gern meinen Beitrag.