Wir sind der

Osten

Andreas Willisch

Andreas Willisch ist Soziologe und 1963 in Karl-Marx-Stadt geboren.

Zurückgekehrt: Andreas wohnt heute in Schlemmin.

Foto: RBSG Jörg Gläscher

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Weshalb bist du zurückgekehrt?

In Mecklenburg-Vorpommern habe ich mein zu Hause gebaut. In Berlin und Hamburg war ich „nur“ beruflich unterwegs.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Beruflich koordiniere ich seit 2012 das Programm „Neulandgewinner“, das Menschen mit klugen Ideen im ländlichen Raum Ostdeutschlands unterstützt. Wir begleiten die Leute und ihre Teams und sorgen für Erfahrungsaustausch. Privat habe ich mit Freunden den Instagram-Account „Sachseneinestimmegeben“ ins Leben gerufen. Dort sammeln wir Geschichten von Menschen, die sonst nicht gehört werden.

  • 1963

    Karl-Marx-Stadt

  • Berlin

  • Hamburg

  • Heute

    Schlemmin

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

1 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Mit ja oder nein lässt sich das nicht gut beantworten. Ich fühle vor allem meine DDR-Herkunft. Immerhin habe ich 27 Jahre da gelebt, gelernt, gearbeitet, hatte Freunde und Freude und jede Menge Ärger.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Zu sehen, dass sich Regime stürzen lassen, ist eine unglaubliche Erfahrung. Ich habe meinen kleinen Teil versucht, dass sich die Verhältnisse ändern und zu sehen, dass das auch funktionieren kann, begründet ein ganz besonderes Verhältnis zur Politik. Nachdem absehbar war, wie wenig wir allerdings nach der Wende bewegen konnten, habe ich für lange Zeit von der praktischen Politik ferngehalten. Das ändert sich gerade wieder, weil mich heute vieles wieder an die Zeit im Herbst der DDR erinnert.

Was wünschst du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir, dass die meist leisen, aber unglaublich engagierten Leute überall über das Land verstreut mehr Aufmerksamkeit und vor allem viel mehr Unterstützung erfahren.