Sirka Laudon
Sirka Laudon ist Vorständin People Experience bei AXA und 1968 in Schwerin geboren und aufgewachsen.
Gegangen: Sirka wohnt aktuell in Berlin.
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Weshalb bist du gegangen?
Mit 21 bin ich im Frühsommer 1989 in den Westen gegangen – desillusioniert über die Möglichkeiten, das System zu verändern. Die Entscheidung fiel für eine Zukunft, die ich gestalten kann und in der ich selbstbestimmt die Dinge beeinflussen kann, die mir wichtig sind: Umwelt, Freiheit, Selbstentfaltung.
Wie gestaltest du die Zukunft?
Mein Job ist es, dafür zu sorgen, dass Menschen sich am Freitag schon auf Montag freuen! Utopie? Nein – für mich Ansporn. Als Vorständin bei AXA habe ich dafür viel Gestaltungsspielraum. Ich liebe es, aus einem „9-to-5-Job“ ein Experimentierfeld für den Einzelnen zu gestalten, in dem er sich neu erlebt und überrascht ist, wenn er unerwartet über sich selbst hinauswächst. Und auch ganz wichtig: eine Unternehmenskultur, der egal ist, wo jemand geboren ist, welche Kleidung man trägt oder ob man Männer oder Frauen liebt. Vielfalt macht uns besser!
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Für mich sind die Herkunft und die Kindheit ein sehr prägendes Gefühl für mein ganzes Leben. Ich habe hier Erfahrungen gesammelt, die meine Haltung mit Glaubenssätzen und Werten entscheidend geprägt haben. Meine Herkunft bestimmt aber auch, was mich lebenslang begleitet in Form von Sehnsucht nach Landschaften, Gerüchen, Speisen… Insofern ist auch „norddeutsch“ bei mir genauso stark verankert mit der Liebe zum Meer und dem platten Land wie die Ost-West-Unterscheidung.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
Ganz klar: das Rollenbild der Frauen im Osten war komplett anders. Niemand hat hinterfragt, ob Männer oder Frauen einen Führungsjob besser machen könnten. Darüber hinaus bin ich mit viel Frustrationstoleranz ausgestattet. Damit kann ich mich auf das konzentrieren, was ich beeinflussen kann, anstatt mich an dem abzuarbeiten, was unveränderlich ist. Und nicht zu vergessen: unentdeckte Möglichkeiten in Dingen und Orten zu sehen und aus diesen kreativ und inspirierend etwas zu machen. Improvisieren statt Lamentieren!
Was wünscht du dir für Ostdeutschland?
Energie, gestalten zu wollen und der Glaube daran, dass wir nur dann die bestmögliche Zukunft haben, wenn wir uns auf die vereinenden Kräfte konzentrieren.