Katharina Tesch
Katharina Tesch ist Studentin (Politikwissenschaft) und 2001 in Eisenhüttenstadt geboren, in Guben und Weinböhla aufgewachsen.
Gegangen: Katharina wohnt aktuell in Berlin.
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Weshalb bist du gegangen?
Das hatte eigentlich nur mit meiner Studienwahl zu tun. Ich hatte in meiner Abi-Zeit recht zeitig entschieden Politikwissenschaft studieren zu wollen. Vom Politikwissenschafts- Institut an der FU Berlin habe ich sehr viel Gutes gehört und mich dann hier beworben.
Wie gestaltest du die Zukunft?
Ich studiere Politikwissenschaft natürlich, weil ich mich sehr für Politik interessiere, aber auch, weil ich es wichtig finde zu verstehen wie unser Zusammenleben besser funktionieren kann. Ich schaue sehr viel kritischer auf die Welt und denke, dass ich das auch für meinen späteren Beruf mitnehmen werde.
Als Werkstudentin bei WSDO unterstütze ich die Verbreitung der Initiative. Es fühlt sich richtig an direkt über Social-Media mit Menschen in Kontakt zu treten. Man sieht, dass die Initiative als zuverlässige Quelle für Themen rund um Ostdeutschland wahrgenommen wird und das bestärkt total!
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Auch wenn ich zu der Generation gehöre, wo selbst die Eltern „nur“ ihre Kindheit und Jugendzeit in der ehemaligen DDR verbracht haben, war das Thema trotzdem sehr präsent. In der Schulzeit haben mich vor allem die Strukturen des Staates interessiert. Ich wollte verstehen was die politischen Unterschiede waren zu dem System in dem ich aufgewachsen bin. Je älter ich wurde, desto mehr habe ich mich dann auch mit den Lebensgeschichten in meiner Familie auseinandergesetzt. Ich habe festgestellt, dass sie mir Eigenschaften und Perspektiven mitgegeben haben, die ich bei westdeutsch-sozialisierten Freund*innen nicht so sehr wahrnehme.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
Ich glaube, dass ist sehr stark an die Erfahrungen meiner Eltern gekoppelt. Sie waren zur Zeit der Wiedervereinigung noch sehr jung und hatten die besten Vorraussetzungen sich schnell zurecht zu finden und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Sie haben mir gezeigt, dass keine Erfahrung umsonst ist, dass es immer irgendwie weiter geht. Auf der anderen Seite habe sie mir auch Wertschätzung und Bescheidenheit mitgegeben. Das hilft mir, mich in schwierigen Situationen nicht entmutigen zu lassen.
Was wünscht du dir für Ostdeutschland?
Ich wünsche mir vor allem, dass junge Menschen ihre Region als lebenswert und zukunftsfähig wahrnehmen. Dass es nicht mehr so selbstverständlich ist, dass alle weg wollen. Ich wünsche mir auch, dass sich die Menschen vor Ort mehr einbringen und sich nicht jede*r in sein Kämmerchen zurückzieht und meint, die Probleme dieser Welt lägen nur auf den eigenen Schultern. Nur gemeinsam kann man was schaffen und sich vor allem auch wirksam gegen rechte Hetze und Gewalt positionieren.