Almut Heilmann
Almut Heilmann ist Sozialpädagogin und 1960 in Caputh geboren.
Geblieben: Almut lebt heute in Caputh.
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Weshalb bist du geblieben?
Ich bin bewusst hier geblieben, wegzugehen war keine Option … Bleibe im Lande und wehre dich täglich …
Wie gestaltest du die Zukunft?
Ich war schon immer politisch interessiert, wir können nicht einfach die Klappe halten und diesen neuen Rechtsruck durchwinken. Ich habe neun Enkel und meine Schwester hat mich zu den „Omas gegen rechts“ geholt. Wir treffen uns, vernetzen und stärken uns. Durch die digitalen Möglichkeiten ist das viel einfacher möglich als früher. Wir machen verschiedene Aktionen, z.B. Stolpersteine putzen. Im vergangenen Sommer sind wir bei „Stromaufwärts für eine respektvolle Demokratie“ mit dem Segelschiff durch Brandenburg geschippert und haben über die AfD diskutiert. Das wollen wir auch noch mehr mit Jugendlichen machen. Und wir gehen auf Demos: Da sein, präsent sein, Schild hochhalten!
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Ja klar. Hier sind meine Wurzeln. Ich bin geprägt, durch die Sprache, die Lieder. Mein Rucksack ist gefüllt mit Erfahrungen von hier, den kann ich nicht ablegen oder tauschen.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
In der DDR wurde versucht, die Klassen und Schichten abzuschaffen. Wir waren alle irgendwie gleicher und mehr miteinander, das Bemühen darum fehlt jetzt. Das Praktische stand mehr im Mittelpunkt, und Frauen waren weniger Objekte.
Was wünschst du dir für Ostdeutschland?
Nicht die gleichen Fehler noch einmal machen, also die Geschichte ansehen. Menschenfeindlichkeit bringt uns nicht weiter!