Angelika Kell
Angelika Kell ist Dipl. Politikwissenschaftlerin und 1965 in Apolda geboren.
Geblieben: Angelika wohnt aktuell in Leipzig. Mehr über Angelikas Engagement erfahrt ihr hier.
Das Profil teilen:
Weshalb bist du gegangen?
Hier fühle ich mich mit so vielen Menschen verbunden, dass ich nicht gehen will. Nie wollte.
Wie gestaltest du die Zukunft?
Ich bewege Menschen in Leipzig dazu, sich als Stifterinnen und Stifter für eine nachhaltige Stadtentwicklung und eine offene Gesellschaft zu engagieren. Dabei zählt alles: Zeit, Ideen und natürlich gern auch Geld. Zivilgesellschaftliches Engagement braucht einen demokratischen Rechtsstaat – den wollen wir gemeinsam verteidigen und besser machen.
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
1989 war ich schon erwachsen, meine gesamte Biographie ist mit dem Osten verbunden. Ich mochte es sehr, Vereine und Initiativen mit ins Leben zu rufen, die sich nicht von westdeutschen Dachverbänden vereinnahmen lassen, sondern selbstbewusst auftraten – wie etwa der Ökolöwe, dem ich immer noch sehr verbunden bin.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
Natürlich ist vieles leichter, wenn man sich alles kaufen kann. Ich will nicht jammern, zumal ich in der „Hinterhand“ einen Westopa für die wirklich wichtigen Jeans hatte. Aber: Mit Geld kann jeder. Aus nichts – oder wenig – was machen, ist zwar schwerer, aber es geht auch. Braucht natürlich mehr Kooperation und viel mehr Optimismus.
Was wünscht du dir für Ostdeutschland?
Wir müssen reden. Vorurteile abbauen. Wir müssen ehrlich mit uns selbst, selbstkritisch und selbstbewusst mit unserer Geschichte umgehen. Verklären und Verschweigen hilft null. Die Geschichte – und die Geschichten müssen ans Licht. Gehört werden wir nur, wenn wir reden. Und zwar miteinander.