Wir sind der

Osten

Christoph Eder

Christoph Eder ist Filmregisseur und Autor und 1987 im Ostseebad Göhren geboren und aufgewachsen.

Status: Christoph wohnt aktuell in Leipzig und Berlin.

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Weshalb bist du geblieben?

Dass ich Rügen verlassen muss, um Filmemacher zu werden, das war klar. Die Perspektiven auf meiner Heimatinsel bewegen sich hauptsächlich im Tourismus. Fast alle meine Freunde sind weggegangen. Dass sich auch meine weiteren Stationen in Ostdeutschland befanden, war eher Zufall. Es hätte genauso gut sein können, dass ich für eine Zeit lang irgendwo anders hingehe. Mir war es immer wichtig, dass ich an einem lebenswerten Ort wohne, der mir Perspektiven aufzeigt, eine persönliche Weiterentwicklung ermöglicht und an dem Menschen leben, mit denen ich gerne zusammen bin. Natürlich musste ich mir auch irgendwie die Miete leisten können.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich erzähle gerne filmisch gesellschaftspolitische Geschichten aus dem Leben. Bisher arbeite ich dabei vor allem dokumentarisch und habe ein Vorliebe für Stoffe, die die „Welt in der Nussschale“ erzählen. Für meinen Kinodokumentarfilm „Wem gehört mein Dorf`?“ bin ich dafür in mein Heimatdorf auf die Insel Rügen zurückgegangen. Es ist ein demokratiebejahender Film über die Konflikte zwischen den Interessen Einzelner und den Interessen des Gemeinwohls, der zeigt, dass Veränderung im Kleinen anfängt und es wichtig ist, sich zu engagieren.

  • 1987

    Ostseebad Göhren

  • 2021

    Berlin

  • 2021

    Leipzig

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ja und Nein, weil es schon verbindende Phänomene zwischen Ostdeutschen gibt, aber eben auch innerhalb Ostdeutschlands teilweise große Unterschiede vorherrschen. Lass da bloß mal einen Rüganer und eine Sächsin aufeinandertreffen. Generell denke ich aber nicht so gerne in solchen Kategorien.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Ich bin am schönsten Ort Ostdeutschlands aufgewachsen – der Insel Rügen. Das hat vor allem dafür gesorgt, dass ich einen hohen Anspruch an Badestellen und Strände habe. Direkt von der Wende habe ich nichts mitbekommen, da war ich noch zu jung. Erst mit den Jahren wurde mir immer mehr bewusst, wie sehr mich meine Herkunft und die Zeit, in die ich hineingeboren wurde, bis heute prägen. Das hat was mit Werten, Lebensrealitäten oder manchmal auch mit total banalen Dingen zu tun, mit denen Menschen aus anderen Regionen nichts anfangen können. Aber das ist ja auch innerhalb Ostdeutschlands manchmal so.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Blühende Landschaften! Spaß. Ich wünsche mir diverse Perspektiven und Erzählungen aus und auf das, was in Ostdeutschland passiert und welchen Einfluss das auf unsere gesamtdeutsche Identität hat.