Constanze Krehl

Constanze Krehl ist Mitglied des Europäischen Parlaments (SPD) und 1956 in Stuttgart geboren, in Leipzig aufgewachsen.

Status: Constanze wohnt aktuell in Leipzig.

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Weshalb bist du geblieben?

Leipzig ist mein zu Hause und ich wollte vor Ort etwas verändern und mich einbringen. Und auch einfach gerne hier bleiben.

Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?

Die Umstände. Nach der Wende konnte ich nicht einfach nichts machen. Ich wollte mich einbringen und etwas bewegen. Deshalb bin ich 1990 in die SPD eingetreten und habe für die erste freie Volkskammer erfolgreich kandidiert. Von da aus bin ich dann 1991 als Beobachterin aus den neuen Bundesländern ins Europaparlament gekommen.

Wie überzeugst du junge Menschen, in Ostdeutschland zu bleiben und vor Ort die Zukunft zu gestalten?

Ich rate jungen Menschen, den eigenen Horizont zu erweitern und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Das kann man ja prinzipiell machen, wo man will. Und dass Leipzig besonders lebenswert ist, ist ja auch schon lange kein Geheimnis mehr.

  • 1956

    Stuttgart

  • Leipzig

  • 2021

    Leipzig

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Weil ich mein Leben in Ostdeutschland verbracht habe und damit auch alle Etappen, die Ostdeutschland hinter sich hat, mitgegangen bin und ab 1990 auch mitgestalten konnte.

Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?

Die Frage könnte auch leiten, ob Parteien der einzige Weg sind, sich zu engagieren. Ich denke, sehr viele Menschen in Ostdeutschland engagieren sich gesellschaftspolitisch, das muss nicht immer an eine Partei gebunden sein. Die jungen Menschen, die sich bei Fridays for Future einbringen zum Beispiel.

Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?

Ich habe mich im Europaparlament von Anfang an mit Regionalpolitik beschäftigt. Als Sprecherin meiner Fraktion habe ich viele Gesetze auf den Weg gebracht, von denen besonders Ostdeutschland profitiert hat. Europäische Fördermittel haben einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung im Osten geleistet. Viele Projekte hätten die Städte und Kommunen ohne europäische Förderung nicht alleine stemmen können. Ob Infrastruktur, soziale Projekte, Forschung oder Unternehmensentwicklung – europäische Gelder stecken fast überall.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir, dass man Ostdeutschland mit weniger Vorurteilen begegnet. Ich wünsche mir aber auch, dass die Ostdeutschen gleiche Chancen haben und diese dann auch selbstbewusst wahrnehmen.