Wir sind der

Osten

Felix Groß

Felix Groß ist gemeinschaftlicher Geschäftsführer von „Crummes Eck“ und 1990 in Naumburg geboren und aufgewachsen.

Geblieben: Felix wohnt aktuell in Halle.

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Weshalb bist du geblieben?

Studium in Leipzig/Halle. Meine Tochter. Viel Freiraum für (meine) Projekte.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich befinde mich im Projektprozess des Crummen Ecks (Crummes Eck gUG) in Halle. Zusammen mit Annalena Mildner habe ich dieses Projekt im September 2018 gestartet. Mittlerweile sind wir eine Präsenz für Nachhaltigkeit im Sektor Lebensmittel-Rettung und Commons in der Stadt Halle und versuchen über entsprechende Impulse, Aktionen, Aufklärung zur Gestaltung der Stadt beizutragen. Wir durften an einigen Versammlungen und Workshops mit Politiker*innen teilnehmen, unser Wissen weitergeben und sind stolz darauf, etwas Positives aus unserer Wut über die Zustände der Welt zu machen. Für mich persönlich ist Zukunftsgestaltung etwas sehr Wesentliches und Wichtiges.

  • 1990

    Naumburg

  • 2020

    Halle

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

1 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ich fühle mich in erster Linie als Mensch. Als Mensch, der zwar geografisch und geschichtlich aus dem „Osten“ kommt, sich deshalb aber nicht anders fühlt, als Menschen die aus dem „Westen“ kommen. Gewisse Charaktermerkmale fallen mir hin und wieder ins Auge. Auch da möchte ich aber nichts verallgemeinern.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Meine ostdeutsche Herkunft hat mich hellhörig gemacht für die Handlungen des Staates. In meiner Familie wurde öfter über die DDR und damit verbundene Unfreiheiten beziehungszweise Freiheiten gesprochen. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, wie so etwas geduldet werden kann. Brüche in der Biografie meiner Eltern gab es nicht.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Dass es aufhört sich zu verstecken und endlich zu seinen Werten steht. Der „Osten“ ist nicht dafür da, sich vom „Westen“ aufkaufen zu lassen oder seine Kultur dem „Westen“ anzupassen. So mein Gefühl.
Werte, die ich als wesentlich empfinde: Menschlichkeit, Kreativität, Gastfreundschaft, Fleiß, Ehrlichkeit, Direktheit, Menschenwürde, Solidarität.