Wir sind der

Osten

Frank Kohler

Frank Kohler ist 1972 in Ludwigshafen am Rhein geboren und hat sich später für Ostdeutschland entschieden.

Rübergemacht: Frank ist Vorsitzender des Vorstandes der Sparda-Bank Berlin eG und wohnt aktuell in Berlin.

Foto: Max Threlfall

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Weshalb hast du in den Osten rübergemacht?

Ausgangspunkt war die Aufnahme meines ersten Studiums in Berlin.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Die Sparda-Bank Berlin ist weltweit das einzige Unternehmen, das ihr geographisches Kerngeschäftsgebiet ausschließlich auf die östlichen Länder der Bundesrepublik Deutschland fokussiert. Alle Beschäftigten der Bank sowie Mitglieder, Kundinnen und Kunden der Bank leben und wirtschaften im Osten. Als eine der größten Genossenschaften in Deutschland ist Vernetzung und Hilfe zur Selbsthilfe in unserer DNA tief verwurzelt. Wir sind im ganzen Osten präsent mit unseren Leistungen und unseren Menschen, die persönliche Finanzexpertise anbieten. Seit 2012 fokussieren wir unser soziales Engagement auf alle Facetten der Krebshilfe für die Menschen in Ostdeutschland. Über unsere Gemeinschaft haben wir das „Gewinnsparen“ entwickelt, das unsere Mitglieder ermutigt, eigene Sparleistungen mit der Investition in die Krebshilfe zu verbinden. So konnten wir bisher mit mehr als acht Millionen Euro von Krebs betroffene Menschen unterstützen – in Projekten, die sich der Prävention, Forschung, Diagnose, Therapie bis hin zur Sterbebegleitung widmen.

  • 1972

    Ludwigshafen am Rhein

  • Ellerstadt

  • 2021

    Berlin

Glaubst du, Menschen in Ostdeutschland können besser mit Veränderungen bzw. Wandel umgehen?

5 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich ostdeutsch?

Heimatgefühl ist meines Erachtens enger regional gebunden – und meine Heimat ist die Pfalz.

Welche Erfahrungen hast du in Ostdeutschland gemacht?

In erster Linie wurde meine Toleranz stark erweitert. Die Pfalz hat eine eher homogene Struktur, während Berlin im Gegenteil das Zentrum der Heterogenität darstellt.

Glaubst du, Westdeutsche hatten nach der Wiedervereinigung im Osten Vorteile?

Die Ostdeutschen wurden in den „Geltungsbereich des Grundgesetzes“ aufgenommen und mussten sich an ein komplett anderes Wirtschaftssystem anpassen. Dieses in allen Lebensbereichen neue System mit all seinen geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen war den Westdeutschen naturgemäß vertraut, weil sie darin aufgewachsen sind. Die Ostdeutschen mussten die gültigen, positiven wie negativen Mechanismen vollkommen neu und teilweise sehr schmerzhaft erlernen. Heute ist dieser Lernprozess sicherlich abgeschlossen, aber die Wunden aus den genannten Schmerzen sind noch nicht verheilt.

Was hast du in Ostdeutschland gelernt?

Die Menschen in Ostdeutschland haben durch eine einzigartige friedliche Revolution die größtdenkbaren weltpolitischen Veränderungen erwirkt, was eine großartige historische Leistung ist. Dadurch wurde Deutschland um viele regionale Identitäten reicher. Dieses Potential stärkt das ganze Land.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Selbstbewusstes, konstruktiv-positives Auftreten im Bewusstsein der eigenen Stärken.