Wir sind der

Osten

Frank Witte

Frank Witte ist Zootierpfleger und Antiquar und 1971 in Lübz (Mecklenburg-Vorpommern) geboren, in Ost-Berlin aufgewachsen.

Geblieben: Frank wohnt heute Ihlow (Brandenburg).

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Weshalb bist du geblieben?

Ich habe beobachtet, wie alle weggegangen sind, hatte aber selber nicht den Drang zu gehen.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich kümmere mich eigentlich hauptsächlich um meinen jüngsten Sohn, weil ich in ihm die Zukunft sehe. Und wir leben in Brandenburg auf dem Land und haben hier Probleme mit einem rechtpopulistischen Pfarrer und der Kirchenleitung, die dagegen nichts tut, sondern die Probleme systematisch unter den Teppich kehrt, weil sie Ruhe haben will. Dagegen setze ich mich ein und werde es auch weiter tun, sodass die Kirche und das Dorf offen sind für alle Menschen.

  • 1971

    Lübz

  • Berlin

  • Heute

    Ihlow

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

1 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Weil ich in einer anderen Welt groß geworden bin, die es nicht mehr gibt. Meine Erinnerungen an diese Welt können nur mit ganz wenigen Menschen lebendig werden.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Positiv ist, dass ich durch meine Ost- und Wendeerfahrungen die Möglichkeit einer andere Perspektive auf die Welt habe. Meine Eltern wurden zu Wendezeiten arbeitslos und sie waren damit beschäftigt, irgendeine Arbeit zu finden. Ich war am Ende meiner Ausbildung und musste überlegen, was ich machen will. Jeder war stark mit sich beschäftigt.

Was wünschst du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir, dass anerkannt wird, dass es nach der Wende ungerecht zuging. Das neue Leben mit neuen Regeln begann. Wir kannten die Spielregeln nicht, hatten auch keine Zeit, sie zu lernen.