Jana Scharfschwerdt
Jana Scharfschwerdt ist CFO on demand und 1982 in Königs Wusterhausen geboren, hat später in Oberbayern, Magdeburg, Mainz, Schweden, Frankfurt und Köln gelebt.
Zurückgekehrt: Jana wohnt heute in Berlin.
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Weshalb bist du zurückgekehrt?
Gegangen mit dem Job der Eltern, zurückgekehrt, weil ich mich in Berlin am wohlsten fühle.
Wie gestaltest du die Zukunft?
Bei 200km/h die Windschutzscheibe frei bekommen: Die Zahlen und Finanzen eines Unternehmens im raschen Wachstum im Griff zu haben ist meine Aufgabe. So fahren Gründer im Vollgas Modus nicht gegen die Wand und behalten in turbulenten Zeiten den Durchblick. Das wappnet Unternehmen für Veränderungen.
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Schwer mit ja oder nein zu beantworten. Nach der Wende eher ein unbeliebtes Mitbringsel. Mit unserem Wegzug nach Bayern habe ich mich schnell adaptiert. Meine Eltern legten Wert drauf, dass wir uns schnell assimilieren. Der Herkunftsstolz „Ostdeutsch“ ist damit ein ganzes Stück verloren gegangen.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
Das ,Geht nicht gibts nicht‘ meiner Oma hängt mir regelmäßig in den Ohren. Der Satz klingt jetzt nach Aufbruch, Veränderung und Freiheit, ist aber damals eher dem Mangel entsprungen und meinte ‚Es muss irgendwie gehen, überleg dir was‘. Positiv ‚ostdeutsch‘ sind für mich Pragmatismus, eine gesunde Portion Sarkasmus, ganz viel Dankbarkeit für ein freies Leben und ein gleichberechtigtes Frauenbild. Das und der süße Duft des Neuanfangs haben mich sehr geprägt. Ich sehe aber (selbst in der eigenen Familie ), dass das für viele sehr schwer ist und die Wende nicht Neufang, sondern Desorientierung und Frust bedeutete.
Was wünscht du dir für Ostdeutschland?
Stolz, Selbstvertrauen, Eigenverantwortung der Menschen. Jeder einzelne ist für sein eigenen Weg und die Gestaltung seines Lebensraums selbst verantwortlich – nicht der Staat.