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Osten

Jane Porath

Prof. Dr. Jane Porath ist Professorin für Berufs- und Wirtschaftspädagogik und 1982 in Neubrandenburg geboren, hat später in Maine (USA), Umea (Schweden), Oldenburg und Köln gelebt.

Zurückgekehrt: Jane wohnt heute in Schwerin.

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Weshalb bist du zurückgekehrt?

In die USA und nach Schweden bin ich vor und während meines Studiums gegangen, um Auslandserfahrung zu sammeln und zu überprüfen, ob mein Studienwunsch der Richtige für mich ist. Nach dem Studium bin ich nach Oldenburg gezogen für die Arbeit. Später hat es mich sogar nach Köln gezogen, um mich beruflich weiterzuentwickeln. Nun bin ich nach langer Zeit wieder in Mecklenburg-Vorpommern, da ich überraschend in meinem Beruf eine Stelle hier ergattern konnte (was in Gesamtdeutschland und erst recht im Ausland für meinen Fachbereich sehr schwierig ist). Somit bin ich wieder dichter bei meiner Familie.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Beruflich unterrichte und begleite ich Studierende, die in ihrem späteren Handeln ebenfalls Menschen begleiten und somit die Gesellschaft prägen. In meiner Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin und LfBA waren das Lehramtsstudierende für berufsbildende Schulen, nun sind es Studierende, die Jugendliche und Erwachsene bei der Berufsorientierung und Vermittlung in Arbeit unterstützen. Mir ist dabei wichtig, nicht nur ein reines Lehrangebot zu machen, sondern auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten. Privat gehöre ich dem Netzwerk 3te Generation Ost an und mache mich dafür stark, Wendekinder und ihre durch den Umbruch erworbene Transformationskompetenz sichtbar zu machen.

  • 1982

    Neubrandenburg

  • Maine

  • Umea

  • Oldenburg

  • Köln

  • Heute

    Schwerin

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

3 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Trotz der wenigen erlebten Jahre in der DDR fühle ich mich in Teilen ostdeutsch. Ich fühle mich verbunden und auch verantwortlich für die Region, aus der ich komme und möchte diese mitgestalten. Daher fühle ich mich noch stärker regional.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Ich fühle mich stark durch den erlebten Umbruch und die daraus erworbene Transformationskompetenz. Ich bin stolz auf meine Eltern, wie diese die Wende gemeistert haben – meine Mutter wurde arbeitslos, durchlief Umschulungen und verschiedene Stellen. Dennoch beeinflusste mich meine ostdeutsche Herkunft gerade in den Jahren in den westdeutschen Bundesländern immer wieder auch negativ, da mir offen gesagt wurde, dass man mir weniger zutraut als männlichen westdeutschen Mitstreitern in meinem Tätigkeitsfeld.

Was wünschst du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir, dass es tatsächlich eine Chancengleichheit zwischen den neuen und den alten Bundesländern gibt, dass es mehr Rückkehrer gibt und auch dünn besiedelte Landstriche wieder mehr Zuwachs haben und dass die Menschen in den neuen Bundesländern an Selbstbewusstsein gewinnen und ihre Fähigkeiten individuell und sozial verantwortlich einsetzen.