Wir sind der

Osten

Jennifer Pauli

Jennifer Pauli ist Innovation Consultant und Design Thinking Coach und 1986 in Arnstadt geboren, in Gera aufgewachsen und hat später in Tucson-Arizon, Köln, Berlin, Lissabon und Australien gelebt.

Zurückgekehrt: Jennifer wohnt heute in Leipzig.

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Weshalb bist du gegangen?

Ich bin gar nicht bewusst aus „dem Osten“ weggegangen. Ich hatte als Schülerin die Chance, ein Jahr in die USA zu gehen und habe das gemacht. Ich hatte als Studentin die Möglichkeit, ein Semester in Lissabon zu studieren und habe das gemacht. Außerdem wollte ich neben meinem ziemlich theoretisch geprägtem Studium Praxiserfahrung sammeln und bin zu verschiedenen Firmen in Köln und Berlin gegangen. In meinem aktuellen Job reise ich durch ganz Deutschland und unterstützte Kunden vor Ort. Das ist eine schöne Möglichkeit, das Land kennenzulernen. Ich gehe nie bewusst weg, sondern suche Chancen, zu lernen, mich weiterzuentwickeln, Empathie und Verständnis aufzubauen, Spaß zu haben, mich auszutauschen.

Wie gestaltest du die Zukunft?

In meiner täglichen Arbeit unterstütze ich Teams aus den verschiedensten Unternehmen und Brachen dabei, ihre Arbeitswelt mal mit anderen Augen zu sehen. Die Welt mal wieder aus den Augen eines Kindes zu betrachten und Dinge zu hinterfragen, anstatt alles immer als gegeben hinzunehmen. Mit verschiedenen Prozessen und Kreativmethoden befähige ich diese Menschen, mehr aus ihrem Wirkungskreis zu machen und wirklichen Sinn zu stiften, als auch besser im Team zusammenzuarbeiten. Von kleinen Startups bis zu großen Konzernen arbeite ich mit vielen verschiedenen Menschen zusammen und bringe Ihnen nicht nur Design Thinking bei oder treibe das Team zu neuen innovativen Produkten, sondern lerne auch selbst.

  • 1986

    Arnstadt

  • Gera

  • Tucson-Arizon

  • Köln

  • Berlin

  • Lissabon

  • Australien

  • 2019

    Leipzig

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

1 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Manchmal kommt dieser Gedanke in mir auf, vor allem, wenn es andere thematisieren. Für mich sind wir aber alle deutsch. Ich habe als Dreijährige die Wende nicht wirklich erlebt. Für mich gibt es den Osten so nur in den Geschichten meiner Eltern und Verwandten. Ich hatte eine wunderbare Kindheit und kann bis heute alle Ideen, die ich im Kopf habe, umsetzen. Für mich ist diese Kategorisierung im realen Leben nicht existent. Ich habe ein gutes Leben und das ist es, was mir wichtig ist.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Meine Eltern und Verwandten sprechen gerne von ihrer Jugend und den Vorzügen der DDR. Ihnen ging es gut, sie haben hunderte lustige Anekdoten über kleinere „illegale“ Vergehen und wie es als Teenager oder junge Mutter in der DDR war. Für mich sind das lustige Geschichten, die jede Familienfeier erheitern und Menschen auch zusammenführen. Mich hat das insofern geprägt, dass ich aus allen Situationen das Beste sehen und machen kann. Es gibt nichts, was unmöglich ist. Irgendeine Lösung gibt es immer. Das hat mich die Vergangenheit meiner Familie gelehrt.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Vor allem eine nachhaltige Belebung von ländlichen Räumen und Kleinstädten. Ich wünsche mir, dass die Menschen die von der Wende negativ betroffen sind oder das zumindest so wahrnehmen, von der Politik besser abgeholt werden, dass die Löhne angeglichen werden und sich mehr Industrie in Ostdeutschland ansiedelt, sodass langfristig Arbeitsplätze gegeben sind und die verschiedenen Regionen überleben können. Vor allem wünsche ich mir für ganz Deutschland eine Revolution im Bildungssektor! Das würde allen gut tun!