Jürgen Kasek

Jürgen Kasek ist Rechtsanwalt sowie Stadtrat (B’90/Die Grünen) in Leipzig und 1980 in Markranstädt geboren und in Leipzig aufgewachsen.

Geblieben: Jürgen wohnt aktuell in Leipzig.

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Weshalb bist du geblieben?

Ich bin in Leipzig aufgewachsen. Habe hier alles gefunden, was ich brauche. Eine reichhaltige Kulturszene, Freund*innen, Natur sowie Möglichkeiten und Raum für eigene Ideen. Die Frage wegzugehen, hat sich für mich nicht gestellt.

Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?

Meine Eltern kommen aus der Umweltbewegung der DDR und haben sich damals schon sehr stark engagiert. So bin ich politisiert worden und dabeigeblieben.

Wie überzeugst du junge Menschen, in Ostdeutschland zu bleiben und vor Ort die Zukunft zu gestalten?

Es gibt hier so viele Möglichkeiten und es gibt Raum, etwas zu verändern. Das ist eine spannende Herausforderung. Meine alten Mitbewohner*innen sind nach verschiedenen Studienstationen in ihre alte Heimat Bautzen zurückgekehrt und das finde ich total spannend. Der Wille, das, was man gelernt hat, die Erfahrungen, die man gemacht hat, direkt in die Veränderung vor Ort einzusetzen.

  • 1980

    Markranstädt

  • Leipzig

  • Berlin

  • 2021

    Leipzig

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ich fühle mich als Mensch, für den Herkunft keine besondere Bedeutung hat. Ich mag diese Kategorien nicht, weil – was sagt es aus? Ich hatte eine gute Kindheit in einem Land, das es nicht mehr gibt und ich lebe in einen Land, in dem es einiges zu tun gibt.

Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?

Parteien sind oft langsam und stark bürokratisch organisiert. Viele junge Menschen sind unglaublich stark politisiert, aber ihr Interesse, sich an einer Partei zu beteiligen, ist aufgrund der Fomalia gering. Die Parteien müssen sich stärker öffnen, Angebote machen, durchlässiger werden und deutlich machen, es geht nicht um Macht, es geht um Veränderung und Parteien können dabei ein Instrument der Veränderung sein.

Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?

Was zum Teil fehlt, sind positive Rollenvorbilder. Es fehlt zum Teil die Wahrnehmung, dass wir keine „Jammerossis“ sind, sondern unglaublich viel bewegt haben und bewegen können. Es geht da auch um Repräsentanz in der Politik, in den Medien. Und das versuche ich, auch deutlich zu machen.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir kulturelle und soziale Teilhabe für alle Menschen und gesellschaftliche Anerkennung für das, was die Menschen hier in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben.