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Osten

Kay Meseberg

Kay Meseberg ist Innovationsmanager und Politikwissenschaftler und 1976 in Bad Belzig geboren.

Gegangen: Kay lebt heute in Strasbourg.

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Weshalb bist du gegangen?

Hauptsächlich weil ich die Arbeit im internationalen Kontext sehr schätze, weil sich in Frankreich eine im deutschen Kontext seltene Chance ergeben hat und es überdies private Gründe für Frankreich gab und gibt.

Wie gestaltest du die Zukunft?

In der Zentrale von ARTE in Strasbourg bin ich Leiter der Abteilung Mission Innovation und beschäftige mich mit meinen Kollegen um Fragen des Fernsehens von Übermorgen. Dies umfasst sowohl Fragen des Programms als auch Fragen der Abläufe des Senders.

  • 1976

    Bad Belzig

  • Berlin

  • 2019

    Strasbourg

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

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Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ja. Mich überrascht wie sehr, wie sich Menschen, Freunde und Kollegen aus Frankreich, den USA, Japan oder anderen Ländern für diesen Teil meiner Geschichte interessieren. Weiterhin stelle ich ein starkes gegenseitiges Interesse mit Menschen aus Polen, Estland, Russland, China fest, die ähnlich wie ich, auch einen Systemwandel erleben oder erlebt haben. Überdies gibt es natürlich auch sozioökonomische Gründe, die den Unterschied klarmachen.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

In jedem Fall macht diese Erfahrung stärker, da auch ich das Glück hatte, zur Wende ohnehin ein neues Kapitel meines Lebens zu beginnen. Heute würde man, was ich gelernt habe, als Resilienence und Reliance beschreiben, eine höhere Elastizität gegenüber Herausforderungen und auch die Möglichkeit neues Vertrauen zu entwickeln. Ich denke, Ostdeutsche konnten nie so sehr wie Westdeutsche von ihrem privaten Beziehungen profitieren. Kinder, Eltern, Grosseltern – alle mussten fast alles neu lernen. Das schult ungemein, sensibilisiert aber auch stärker für Fragen von Ungleichheit. Reichtum muss man in Ostdeutschland mit der Lupe suchen.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Weltoffenheit und ein Lernen aus dieser Erfahrung tatsächlicher Disruption im Zuge der Wende. Diese Disruption und das Fertigwerden damit sollte als Stärke verstanden werden.