Kerstin Kinszorra
Kerstin Kinszorra ist Pressesprecherin und 1979 in Magdeburg geboren, in Tangerhütte aufgewachsen und hat später in Niedersachsen gelebt.
Zurückgekehrt: Kerstin wohnt heute in Magdeburg.
Foto: privat
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Weshalb bist du zurückgekehrt?
Meine beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten haben sich nicht so dargestellt, wie ich vor meinem Umzug dachte. Deshalb bin ich nach knapp eineinhalb Jahren nach Sachsen-Anhalt zurückgekehrt.
Wie gestaltest du die Zukunft?
Mein Team und ich haben die Aufgabe, sowohl Journalist*innen als auch Bürger*innen über die Dinge zu informieren, die in unserer Stadt aktuell oder künftig entschieden werden. Magdeburg ist eine sehr spannende Stadt – sie ist in den letzten Jahren geradezu aufgeblüht, sie wächst und zieht Menschen aus anderen Regionen und Ländern, aber auch Rückkehrer*innen an – das freut mich und darüber berichte ich gern. Ehrenamtlich engagiere ich mich bei der 3ten Generation Ostdeutschland und beim 1. FC Magdeburg. Zudem bin ich Mitglied beim artist e.V., der in der Magdeburger Neustadt ein soziokulturelles Zentrum betreibt, beim Presseclub Magdeburg und bei der Fanhilfe Magdeburg.
Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Für mich ist das zunächst ein Gefühl, das ich schwer definieren kann. Aber die oft zitierte Erfahrung, dass einen andere durch Zuschreibung zu einer Ostdeutschen machen, habe ich selbst erlebt. Und mich dann nach und nach damit auseinandergesetzt. Es macht aus mir keinen anderen Menschen, aber es ergänzt mich und ist eine Facette meiner Persönlichkeit.
Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?
Ich bin sehr schnell sehr selbstständig geworden und habe mich schon zu Schulzeiten bewusst mit Menschen vernetzt, die ich toll fand. Ich habe eine große Portion Resilienz mitgegeben bekommen und eine gewisse Gelassenheit. Alles Dinge, die mir helfen – sowohl im Beruf als auch bei Projekten in der Freizeit. Ich habe als Selbständige gearbeitet – wie meine Eltern, die nach der Wende die Chance genutzt haben, eigene Firmen aufzubauen. Ich habe mich aber auch sehr gefreut, als ich mit Mitte 30 meinen ersten Arbeitsvertrag unterschreiben konnte.
Was wünschst du dir für Ostdeutschland?
Einen positiven Blick und ein Vertrauen in die Zukunft, dass also das Glas immer mindestens halb voll ist. Und dass Menschen sich noch stärker unterstützt fühlen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse beruflich und ehrenamtlich einzubringen – und das aus Lust am Mitgestalten. Egal, ob im Sportverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im Gemeinderat. Natürlich muss noch viel stärker ins Bewusstsein rücken, was alles schon erreicht wurde seit 1989, aber es ist so viel da, worauf sich aufbauen lässt. Das gibt mir Zuversicht.