Linda Teuteberg

Linda Teuteberg ist Rechtsanwältin sowie Mitglied des Bundestages und des Bundesvorstandes (FDP) und 1981 in Königs Wusterhausen geboren, in Görsdorf bei Storkow aufgewachsen.

Geblieben: Linda wohnt aktuell in Potsdam.

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Weshalb bist du geblieben?

Aus keinem bestimmten, mit dem Thema Ostdeutschland zusammenhängenden Grund. Potsdam war einer von mehreren möglichen Studienorten. Privatleben und politisches Engagement passten besser zu dieser als zu anderen Universitätsstädten. Auch ein Studium in Süddeutschland kam für mich infrage.

Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?

Die Erfahrung und Beobachtung – nicht nur, aber auch – aus meiner Kindheit in der DDR, dass die Achtung von Freiheit und Menschenwürde sowie das Leben in einer Demokratie, einem freiheitlichen Rechtsstaat und der sozialen Marktwirtschaft alles andere als selbstverständlich sind.

  • 1981

    Königs Wusterhausen

  • Görsdorf bei Storkow

  • Fürstenwalde/Spree

  • 2021

    Potsdam

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Das ist kompliziert. Ich fühle mich als Deutsche. Die Kategorie „ostdeutsch“ ist ursprünglich keine, die in meinem Denken und Fühlen eine große Rolle gespielt hätte. Sich in Abgrenzung von Deutschland und der Bundesrepublik als Ganzes zu definieren liegt mir fern, wenn ich es als zur Schau getragene Attitüde an anderen wahrnehme ärgert es mich auch. Allerdings hat sich durch politische Debatten und Erfahrungen der letzten Jahre etwas verändert: Mindestens aufgrund von Zuschreibungen durch andere hat das Thema an Bedeutung gewonnen. Die Herkunft führt zu Zuschreibungen, zu vielfältigen Erwartungen und Unterstellungen. Damit muss ich mich auseinandersetzen ganz unabhängig davon, wie berechtigt oder unberechtigt das jeweils ist.

Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?

Weil Politik im Allgemeinen und Parteipolitik im Besonderen nach Jahrzehnten der Diktaturerfahrung ungeübt und unbeliebt sind. Und in den Debatten in unserem Land – nicht nur, aber insbesondere in Ostdeutschland – regelmäßig negativ dargestellt werden. Es gibt einen Unterschied zwischen legitimer konkreter Kritik und latenter Verachtung. Ich werbe aus Überzeugung für unsere Parteiendemokratie und das Engagement in dieser. Sie steht aus gutem Grund und einschneidender historischer Erfahrung in Art. 21 GG.

Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?

Indem ich mich mit Ausdauer politisch engagiere. Nur wenn Ostdeutsche sich engagieren und kandidieren, können Sie gewählt werden und Einfluss nehmen. Und zwar mit gesamtdeutschem Anspruch.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Normalität im besten Sinne: Selbstbewusstsein ohne Selbstgerechtigkeit.