Wir sind der

Osten

Luca Deutschländer

MDR/Jörn Rettig

Luca Deutschländer ist 1994 in Bad Arolsen geboren und später nach Ostdeutschland gezogen.

Rübergemacht: Luca wohnt aktuell in Magdeburg, wo er als Journalist arbeitet.

Foto: MDR/Jörn Rettig

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Weshalb hast du in den Osten rübergemacht?

Ich habe im Herbst 2013 begonnen, in Magdeburg zu studieren.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich versuche, gemeinsam mit einem starken Team guten, hintergründigen, digitalen Journalismus für Sachsen-Anhalt zu machen.

  • 1994

    Bad Arolsen

  • 2020

    Magdeburg

Glaubst du, Menschen in Ostdeutschland können besser mit Veränderungen bzw. Wandel umgehen?

4 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich ostdeutsch?

Ja. Ich bin in einer Zeit nach der Wende sozialisiert worden. Und doch bin ich natürlich westdeutsch geprägt. Nach fast sieben Jahren in Magdeburg habe ich allerdings den Eindruck, angekommen zu sein.

Welche Erfahrungen hast du in Ostdeutschland gemacht?

Ich habe vor allem zu Beginn meiner Zeit in Magdeburg viele Sprüche wie „Was willst du denn im Osten?“ gehört und höre sie mitunter noch immer. Anfangs war ich ähnlich geprägt, habe die Zeit als kurzes Kapitel in meinem Leben betrachtet. Das hat sich geändert.

Glaubst du, Westdeutsche hatten nach der Wiedervereinigung im Osten Vorteile?

Ja. Das ist der Eindruck, den ich nach vielen Gesprächen mit Menschen von hier gewonnen habe. Und er fußt vor allem auf die Zeit direkt nach der Wende, in der sich die Vorteile sicher nicht nur bei zahlreichen Immobiliendeals gezeigt haben. Heute ist die Situation nach meinem Gefühl eine andere. Es ist wichtig, sich anzupassen und sich auf etwas einzulassen.

Was hast du in Ostdeutschland gelernt?

Ich habe gelernt, Dingen mit einer gesunden Skepsis entgegenzublicken. Das klingt möglicherweise negativ, ist aber gar nicht so gemeint. Vermutlich geht das auf meine zweite, ostdeutsche Sozialisation ab 2013 zurück. Was mich bei Erzählungen wieder und wieder beeindruckt: Dass ein Großteil der Menschen es geschafft hat, jahrzehntelang in der DDR zu leben.

Was wünschst du dir für Ostdeutschland?

Dass die Menschen ab und an etwas positiver in die Zukunft blicken und Neuem gegenüber trotz aller negativer Erfahrungen ab und an aufgeschlossener sind.