Wir sind der

Osten

Martina Weyrauch

Martina Weyrauch ist Juristin und 1958 in Berlin geboren.

Geblieben: Martina lebt heute in Berlin.

Das Profil teilen:

Weshalb bist du geblieben?

Ich bin geblieben, weil ich mich als ostdeutsche Patriotin fühle. Nicht im plumpen, sondern aufgeklärten Sinne. Patrioten sind für mich Menschen, die sich verantwortlich fühlen und Verantwortung übernehmen. Das heißt, ein ostdeutscher Patriot/eine ostdeutsche Patriotin kann jeder sein, egal ob er/sie in Ostdeutschland, Syrien oder NRW geboren ist. Nur so bleibt unsere Demokratie lebendig und kontrovers. Zuschauen ist nicht, Engagement ist angesagt.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Seit fast 20 Jahren leite ich die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung. Unser Anliegen ist es, den Transformationsprozess Brandenburgs durch politische Bildung kommunikativ zu begleiten. Wir bieten dazu Veranstaltungen, Ausstellungen, Publikationen, Onlinedossiers und Debatte in den sozialen Medien. Unser intensivstes Feld ist aber die Beratung und Unterstützung freier Träger der politischen Bildung. Denn das Gefühl von Selbstwirksamkeit, das Gefühl, ICH bewege die Gesellschaft und unsere Demokratie, ist der Schlüssel für gesellschaftliches Engagement und Verantwortungsübernahme.

  • 1958

    Berlin

  • Heute

    Berlin

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

5 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Siehe oben.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Meine Familie lebt seit 200 Jahren in Brandenburg. Regelmäßig ist ihre Existenz durch Kriege und gesellschaftliche Umbrüche gefährdet gewesen. Regelmäßig haben sie alles materielle Hab und Gut verloren. Aber ihr christlicher Glaube hat sie durch die Jahrhunderte getragen und ihr gesellschaftliches Engagement und die Verantwortung für die Gesellschaft. Jeder ist seinen Weg gegangen, hat sich engagiert, hat vieles bewirkt, aber hat sich auch geirrt und musste neue Wege beschreiten. Der Wandel ist Normalität. Der Reichtum besteht in den vielen menschlichen Beziehungen und nicht in erster Linie im materiellen Wohlstand.

Was wünschst du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir für Ostdeutschland viele offene, furchtlose Menschen, die aufeinander zu gehen, miteinander ins Gespräch kommen und innovativ sind. Ziel ist es diese wunderschöne Natur zu bewahren, Menschen aus anderen Ländern willkommen zu heißen und viele tolle klimafreundliche Erfindungen zu machen, die Arbeitsplätze schaffen. Ostdeutschland soll zu einem Motor in Deutschland und Europa werden, um zu zeigen, dass man Angst und Skepsis überwinden kann.