Wir sind der

Osten

Matthias Göhler

Matthias Göhler ist Sales Director und Co-Founder und 1985 in Oschatz geboren.

Gegangen: Matthias lebt heute in Zürich.

Das Profil teilen:

Weshalb bist du gegangen?

Nach meiner Ausbildung in Torgau hatte ich durch meinen Ausbildungsbetrieb die Möglichkeit auf einen Arbeitsplatz in Mannheim, die ich genutzt habe. Nachdem ich dort ca. 8 Jahre gelebt habe, bin ich für 3 Jahre nach Köln gezogen und anschließend nach Zürich, wo ich bis heute lebe. Es wird aber sehr sicher nicht mein letzter Wohnort bleiben, weil jeder einzelne Umzug in eine andere Stadt immer auch ein neues Kennenlernen des eigenen Ichs mit sich gebracht hat.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Der Antrieb unseres Projektes Koa-Impact ist es, das Leben der Kakaobauern im ländlichen Westafrika nachhaltig zu verbessern. Dies haben wir jetzt schon geschafft, in dem wir den Ernteprozess mit einem Zwischenschritt revolutioniert haben und somit den Umsatz der Bauern um 30% steigern.

Ich persönlich mag Menschen und die Geschichten, die in jedem einzelnen stecken. Jeder Mensch, egal welcher Herkunft, hat etwas Interessantes zu erzählen. Dies nutze ich als meine Hauptinspirationsquelle. Weil ich an vielen verschiedenen Orten gewohnt und gelebt habe, hatte ich das Glück, viele Menschen und Kulturen kennenzulernen. Dies hat mich nachhaltig positiv geprägt, wofür ich sehr dankbar bin.

  • 1985

    Oschatz

  • 2019

    Zürich

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

2 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ich weiß nicht, wie man ostdeutsch definieren soll. Ich weiß noch nicht mal genau, was deutsch sein bedeutet. Daher kann ich mit solchen Kategorien oder Zuordnungen nicht wirklich etwas anfangen. Ich fühle mich eher als Mensch in einer Welt voller Individuen.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Politisch und auch gesellschaftlich beeinflusst mich meine Herkunft sehr stark. Die aktuelle politische Entwicklung macht mich deshalb sehr traurig. Aber auch die Wahrnehmung von außen empfinde ich kritisch. Die aktuelle (progressive) Mehrheit findet diese Entwicklung nicht gut. Gefühlt schwindet diese Mehrheit aber leider und ich verstehe nicht warum. Vielleicht ist es meine Herkunft, die mich noch energischer dagegen aufstehen lässt.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir für ganz Deutschland, dass es keine Trennung mehr gibt: Ob gedanklich, wirtschaftlich oder politisch. Explizit für Ostdeutschland wünsche ich mir, dass trotz aller Probleme auch positiv auf das Erreichte geschaut wird. Leider höre ich mehr von Ost- als von Westdeutschen, dass immer noch negativ über die jeweils anderen gesprochen wird. Ich wünsche mir daher mehr Eigenverantwortung und Eigeninitiative. Es gibt so tolle Projekte, die aufzeigen, dass doch einiges möglich ist. Das Potential ist unendlich.