Michael Kretschmer

Michael Kretschmer ist Ministerpräsident (CDU) von Sachsen und 1975 in Görlitz geboren und aufgewachsen.

Geblieben: Michael wohnt aktuell in Dresden und Waltersdorf bei Zittau.

Das Profil teilen:

Weshalb bist du geblieben?

Ich bin Görlitz geboren und aufgewachsen. Zum Studieren bin ich dann nach Dresden gegangen, wofür ich mich ganz bewusst – gegen Berlin oder München – entschieden habe. Schon in Görlitz hatte ich eine spannende Ausbildung und einen Beruf. Außerdem war ich dort gesellschaftlich und auch als Stadtrat engagiert. Ich habe den Freistaat Sachsen so nie verlassen müssen, wie vielleicht Schulfreunde, die keinen Ausbildungsplatz fanden.

Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?

Mir hat es immer viel Freude gemacht, mit anderen Menschen gemeinsam Dinge zu gestalten und den Erfolg zu sehen. Und diese Einstellung ist auch bis heute geblieben.

Wie überzeugst du junge Menschen, in Ostdeutschland zu bleiben und vor Ort die Zukunft zu gestalten?

Es erweitert durchaus den eigenen Horizont, auch einmal in einer anderen Region zu studieren oder zu arbeiten, als in der eigenen Heimat. Aber spätestens dann, wenn es um Familie und dauerhafte Bindung geht, sollte man wieder dorthin zurückkommen, wo die eigenen Wurzeln liegen.

  • 1975

    Görlitz

  • 2021

    Dresden und Waltersdorf bei Zittau

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Wer, wie ich, 1975 geboren wurde, hat viel an DDR-Geschichte erlebt. Sie gehört einfach zu unserer Biographie und da kann ich mit großer Leichtigkeit sagen: Ja, ich habe auch eine ostdeutsche Komponente. Und die macht auch meine Persönlichkeit reicher.

Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?

Wir sehen zur Zeit Demagogen und Populisten, die vieles unternehmen, um die Gesellschaft zu spalten. Dennoch muss auch gesagt sein, dass es in den vergangenen 30 Jahren viele Erfolge gab. Und diese sind vor allem aus dem positiven Antrieb entstanden, etwas für die eigene Heimat zu gestalten.

Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?

Die Menschen hier haben schon gute Chancen. Das geht jedoch in der öffentlichen Debatte oftmals unter. In den vergangenen Jahren konnten in der Politik, Kultur oder Wirtschaft immer wieder Menschen etablieren, die vor 1989 in der DDR gelebt haben. Und daran erkennt man, dass diese Freiheit und diese plurale Gesellschaft es uns allen ermöglicht, erfolgreich zu sein. Da können Ostdeutsche Mut machen und als gutes Beispiel voran gehen für andere.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Dass wir gemeinsam noch große Projekte angehen können, etwa in den Bereichen der Infrastruktur, der Wirtschaft oder der Wissenschaft. Weil das die Voraussetzungen sind, dass auch meine Kinder und irgendwann deren Kinder eine gute Zukunft haben werden.