Nadine Julitz

Nadine Julitz ist Mitglied des Landtages (SPD) in Mecklenburg-Vorpommern und 1990 in Waren geboren und aufgewachsen.

Geblieben: Nadine wohnt aktuell in Waren.

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Weshalb bist du geblieben?

Eigentlich dachte ich während der Schulzeit immer, dass ich auch auf jeden Fall weg muss. Wie alle anderen Mitschüler*innen auch. Berlin, Bremen, Hamburg standen zur Auswahl. Es ist dann allerdings Rostock geworden, worüber ich heute sehr froh bin. Ich war ehrenamtlich in meiner Heimatstadt stark eingebunden und auch in einer festen Beziehung, sodass die Entfernung von 100 km ideal war. Es stand immer fest, dass ich nach dem Studium wieder in die Heimat zurück möchte.

Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?

Mitgemischt habe ich schon in der Schule gerne. Während meines Studiums habe ich ein Praktikum bei einem Landtagsabgeordneten in meiner Heimat gemacht. Mir hat diese lebendige Politik, die Gespräche und die Möglichkeit mitzugestalten so gut gefallen, dass ich direkt nach dem Praktikum der SPD beigetreten bin.

Wie überzeugst du junge Menschen, in Ostdeutschland zu bleiben und vor Ort die Zukunft zu gestalten?

Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern so viele Chancen für junge Leute. Ob im Handwerk, in der Pflege, bei der Polizei. Überall werden junge, engagierte Leute gebraucht. Die Bedingungen für Familien sind super. Wir haben Platz ohne Ende, um sich zu verwirklichen. Die Natur ist einzigartig. Wenn man sich bei uns einbringt, kann man richtig was reißen.

  • 1990

    Waren

  • Rostock

  • 2021

    Waren

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ehrlich gesagt fühle ich mich deutsch. Gesamtdeutsch. Ich bin 1990 geboren. Die Grenze existierte für mich nicht mehr beziehungsweise nur aus Erzählungen. Mich hat als Teenager immer gestört auf Ostdeutschland reduziert zu werden. Im Studium hatte ich Kommiliton*Innen die aus den alten Bundesländern kamen und fürchterliche Vorurteile hatten, die allerdings selten erfüllt worden sind. Ich kenne keine Grenzen und fühle mich vielleicht eher noch norddeutsch.

Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?

Politik und Parteien machen den Leuten hier immer noch Angst. Und Flagge zu zeigen, vor allem, wenn es nicht einheitlich war, war einfach lange nicht gern gesehen. Ich glaube, man muss den Menschen aufzeigen, dass jeder Mitgestaltung kann. Ehrliche Politik ohne leere Versprechungen und Mitbestimmung sind dabei wichtig.

Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?

Für gute Löhne kämpfen. In Mecklenburg-Vorpommern stehen wir für Tarifbindungen. Mit dem Vergabegesetz regeln wir bei öffentlichen Aufträgen genau das.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Mehr Selbstbewusstsein.