Wir sind der

Osten

Phillip Krainbring

Sven Lüdtke

Phillip Krainbring ist 1986 in Eutin geboren und später nach Ostdeutschland gezogen.

Rübergemacht: Philipp wohnt aktuell in Wanzleben-Börde, wo er als Betriebsleiter auf einem landwirtschaftlichen Ackerbaubetrieb arbeitet.

Foto: Steven Lüdtke

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Weshalb hast du in den Osten rübergemacht?

2016 habe ich die Stelle als Betriebsleiter bei Familie Siemke angenommen und bin deshalb mit meiner Frau nach Hohendodeleben gezogen. Beruflich und auch privat hat es einfach gepasst. Deshalb bin ich noch hier.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich versuche, den Ackerbau zukunftsfähig zu gestalten. Dabei steht die Bodenfruchtbarkeit im Fokus (Humusaufbau, vielfältige Fruchtfolge, Reduktion von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Insektenschutz usw.). Ich möchte, dass der Ackerbau noch mehr im Einklang mit der Natur steht.

Es geht auch darum, regional Wertschöpfungsketten zu entwickeln und aufzubauen, zum Beispiel die direkte Vermarktung der Produkte.

Über meine Social-Media-Kanäle nehme ich die Menschen mit in den Betrieb. Ich möchte ihnen die Landwirtschaft wieder Nahe bringen

  • 1986

    Eutin

  • Perleberg

  • 2020

    Wanzleben-Börde

Glaubst du, Menschen in Ostdeutschland können besser mit Veränderungen bzw. Wandel umgehen?

3 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich ostdeutsch?

Nein. Ich sehe keinen Unterscheid zwischen west- und ostdeutsch. Deshalb kann ich mich auch nicht zuordnen.

Welche Erfahrungen hast du in Ostdeutschland gemacht?

Ich habe fast durchweg positive Erfahrungen gemacht. Die Menschen vor Ort sind nett und haben uns gut aufgenommen. Die Distanz zur Familie und zur Ostsee sind für mich die größten Herausforderungen.

Glaubst du, Westdeutsche hatten nach der Wiedervereinigung im Osten Vorteile?

Ja. Ich denke, dass die Vorteile besonders im wirtschaftlichen Bereich lagen. In Westdeutschland war Kapital vorhanden und so die Möglichkeit sich Fläche und/oder Industrieanlagen zu kaufen. Ich denke, dass es nicht unbedingt richtig war, wie es abgelaufen ist. Ich merke auch, dass der Ärger darüber heute noch groß sein kann.

Was hast du in Ostdeutschland gelernt?

Der Zusammenhalt auf dem Dorf ist schon beeindruckend. Man hilft sich einfach, ohne lange zu fragen. Das erlebe ich in vielen Situationen immer wieder. Das ist wirklich schön und macht Spaß.

Was wünschst du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir, dass besonders die strukturschwachen Regionen erhalten bleiben und gestärkt werden.