Wir sind der

Osten

Ralph Jäsche

Ralph Jäsche ist Berufsschullehrer und Musiker und 1963 in Sangerhausen geboren.

Geblieben: Ralph lebt heute in Bernburg.

Das Profil teilen:

Weshalb bist du geblieben?

Wir waren hier als Familie verwurzelt und sind einer Tätigkeit nachgegangen. Es bestand also kein Grund, die Region zu verlassen.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich bilde Erzieher/innen aus und versuche Ihnen durch private Vorbildwirkung insbesondere soziale Kompetenzen zu vermitteln, die es den ihnen anvertrauten zu Betreuenden erleichtern soll, ihr zukünftiges Leben zu meistern und sich auch außerhalb von Komfortzonen zu bewegen. Als Tagelöhner in meiner nebenberuflichen Tätigkeit bin ich gerade dabei, der angemahnten Jammerei und dem „Urteilen statt Denken“ unsere vierte CD entgegenzusetzen.

  • 1963

    Sangerhausen

  • 2019

    Bernburg

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

1 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ich fühle mich so, weil ich regional im Ostteil der Republik verwurzelt bin und mir immer wieder finanziell vor Augen geführt wird, dass meine Ausbildung bis jetzt nicht gesamtdeutsch gewertschätzt wird. Es überwiegt allerdings der geografische Zuordnungsgedanke, da oben genanntes Problem ein politisches und kein lokales ist.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Als positiv empfinde ich, dass ich gelernt habe, mit widrigen Bedingungen zurecht zu kommen und mich durch selbige nicht in meiner positiven Grundeinstellung zum Menschen beeinflussen lasse. Die Wendeerfahrung hat mich gelehrt, dass der Mensch in seinen Wesenszügen überall gleich ist und der Unterschied leider oftmals nur monetären Ursprungs ist. Brüche in den Biografien gab es allerorts. Leider hatten nicht alle die Chance für einen Neuanfang, weil es das Alter nicht zuließ.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Das losgelöste Ost, da es wahrscheinlich bis zur nächsten Generation noch einen abgrenzenden Beigeschmack hat. Und dann noch das Gleiche, was ich auch strukturschwachen westdeutschen Bundesländern wünsche: wirtschaftlichen und damit verbundenen sozialen Aufschwung.