René Domke
René Domke ist Diplom-Finanzwirt sowie Landesvorsitzender (FDP) in Mecklenburg-Vorpommern und 1972 in der Hansestadt Wismar geboren und aufgewachsen.
Geblieben: René wohnt aktuell in der Hansestadt Wismar.
Das Profil teilen:
Weshalb bist du geblieben?
Ich konnte nach dem Abitur und einem einjährigen Zivildienst in Kiel studieren und hatte das Glück, nach erfolgreich absolviertem Studium nach Mecklenburg-Vorpommern und sogar in meine Heimatstadt zurückkehren zu können.
Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?
Ich war schon sehr früh politisch interessiert. Irgendwann reichte es mir nicht mehr, nur in der Familie oder mit Freunden zu diskutieren und alle paar Jahre mein Kreuz zu machen auf Wahlzetteln. Für mich war klar, dass ich als Liberaler in die FDP eintreten werde. Die Partei der Freiheit, der Eigenverantwortung und der Chancengerechtigkeit entspricht meinem politischen Grundverständnis am meisten. Hinzu kamen Vorbilder wie Genscher oder Hamm-Brücher.
Wie überzeugst du junge Menschen, in Ostdeutschland zu bleiben und vor Ort die Zukunft zu gestalten?
Ich zeige gern auf, wo die Potenziale hier im Land liegen, die noch gar nicht ausgeschöpft wurden, und wie wichtig es ist, dass junge Menschen auch hier in Mecklenburg-Vorpommern ihre Chancen ergreifen. Wir sind stolz auf unser Bundesland und identifizieren uns stark damit. Deswegen fällt es vielen schwer, zu gehen. Aber es gibt erfreulicherweise auch vermehrt Rückkehrer.
Fühlst du dich Ostdeutsch?
Ostdeutsch fühle ich mich mehr aus der Himmelsrichtung folgend. Ich fühle mich ebenso als Norddeutscher, als Mecklenburger. allerdings bin ich dankbar, dass ich mit 18 Jahren die friedliche Revolution und die Wiedervereinigung erleben durfte. Ich bemühe mich persönlich sehr darum, dass Menschen in Ost und West nicht das Trennende suchen, sondern das Verbindende.
Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?
Ich vermute, viele der Älteren sind zu Parteien grundsätzlich auf Distanz gegangen, weil sie von der SED und den Blockparteien enttäuscht waren und erst wieder Vertrauen finden mussten. Dies überträgt sich oft auch auf die Kinder und Enkel, weil die Erfahrungen und Erlebnisse ja mitgeteilt werden. Im Grunde kann man dies nur ändern, indem man auf egal welcher politischen Ebene anderen zu verstehen gibt, dass sie mit ihrer Meinung und Haltung eine Partei inhaltlich und programmatisch bereichern könnten.
Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?
Ostdeutsche sollten meines Erachtens nicht bessere Chancen haben, sondern gleiche wie Westdeutsche. Aber es sollte auch weniger darauf ankommen, woher jemand kommt. Viel wichtiger ist, wohin man gemeinsam gehen kann. Ostdeutsche sollten einfach häufiger zeigen, dass sie nicht auf Quoten oder Sonderbeauftragte angewiesen sind, sondern machen, wenn man sie denn nur lässt.
Was wünscht du dir für Ostdeutschland?
Ich wünsche mir tatsächlich mehr Schwung, mehr Aufbruch, Gründergeist, mehr Innovation und einen Aufschwung, der uns nach Corona gut nach vorn bringt. Ich wünsche mir, dass wir eines Tages nicht mehr in Kategorien Ost/West denken und wir können dies erfreulicherweise ja längst bei den Jüngeren sehen.