Sandra Hietel

Sandra Hietel ist Dipl.-Betriebswirtin sowie Mitglied des Landtages (CDU) in Sachsen-Anhalt und 1981 in Gardelegen geboren und aufgewachsen.

Geblieben: Sandra wohnt aktuell in Gardelegen.

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Weshalb bist du geblieben?

Da ich in meiner Heimat stark verwurzelt bin und bereits mein Studium in der Altmark absolviert habe, entschied ich mich beruflich für die regionale Tourismusbranche und gegen ein Jobangebot aus Spanien. Ich habe mich bewusst entschieden für meine Heimat zu werben und mich hier beruflich zu verwirklichen.

Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?

In meiner Zeit in der Tourismusbranche bin mit vielen regionalen Akteuren, unter anderem Kommunal- und Landespolitikern, ins Gespräch gekommen. Auch durch die Politik werden touristische Rahmenbedingungen gestaltet, so zum Beispiel, ob ein Radweg in der Kommune gebaut wird. Durch die direkte Ansprache von Kommunalpolitikern habe ich mich für eine Stadtratskandidatur in meiner Heimatstadt Gardelegen entschieden. Und bin nun seit 2009 im Stadtrat tätig und gestalte aktiv mit.

Wie überzeugst du junge Menschen, in Ostdeutschland zu bleiben und vor Ort die Zukunft zu gestalten?

Ich überzeuge junge Menschen in ihrer Heimat zu bleiben, denn ihre Chancen sich selbst zu verwirklichen stehen hier mitunter besser, als beispielsweise im Großstadtdschungel. Als Stadträtin arbeite ich zum Beispiel an Projekten wie dem „Gardelehrer“, welches gezielt Lehramtsstudenten mit einem Stipendium unterstützt, um sie anschließend in der Stadt als Lehrer zu beschäftigen.

  • 1981

    Gardelegen

  • 2021

    Gardelegen

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ja, ich fühle mich ostdeutsch, denn ich bin im Osten sozialisiert. Gleichzeitig hat die Einordnung in west- oder ostdeutsch im Alltag keine besondere Relevanz für mich. Zur Wende war ich im Grundschulalter und bin im vereinten Deutschland aufgewachsen, konnte mein Leben frei gestalten und alle Chancen nutzen. Ich streite aber auch sehr gern für den Osten und die Ostdeutschen, denn Unterschiede zwischen Ost und West sind noch zu präsent bzw. werden gemacht.

Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?

Die demokratischen Strukturen konnten in Westdeutschland einfach länger aufgebaut werden, als es in Ostdeutschland der Fall war. Das Interesse der Jugend ist meines Erachtens nach auf beiden Seiten gleich groß, nur sind die Strukturen bei uns einfach kleiner (zum Beispiel Mitgliederzahlen in Parteien) und es ist daher schwieriger, parteipolitisches Engagement aufzubauen. Viel geht über die persönliche Einbindung und Ansprache. Diesen Weg beschreiten wir zum Beispiel in unserem Stadtverband.

Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?

Als neu gewählte Abgeordnete des Landtages von Sachsen-Anhalt habe ich die Chance, Rahmenbedingungen mitzugestalten und mein Heimatland besser zu machen. Dabei werde ich die Interessen der Ostdeutschen vertreten.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir für Ostdeutschland und mein Heimatland Sachsen-Anhalt mehr Anerkennung, mehr Interesse und ein besseres Image. Dafür muss in den Köpfen der West- und Ostdeutschen ein Umdenken stattfinden. Kein einfaches abstellen auf Stereotype, sondern ein echtes Auseinandersetzen mit den Menschen und den Landstrichen im Osten.