Wir sind der

Osten

Sandy Bruschies

Sandy Bruschies ist Assistentin und 1981 in Gardelegen geboren.

Zurückgekehrt: Sandy lebt heute in Berlin.

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Weshalb bist du zurückgekehrt?

Ich bin 1989 gegangen worden. 2004 entschied ich mich zurück zu kehren, nicht an den Ort meiner Kindheit, sondern nach (Ost-)Berlin. In die Stadt, die wie ich Ost und West in sich vereint.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich unterstütze Menschen. Beruflich, privat. Aber viel mehr bin ich neugierig, was Menschen ausmacht, sie antreibt. Und ich engangiere mich als Zeitzeugin der 3. Generation Ost, denn dieses Thema liegt mir persönlich am Herzen. Ansonsten schlägt mein Herz für (Yin) Yoga, Meditation, Bücher, Musik und Filme.

  • 1981

    Gardelegen

  • Grävenwiesbach

  • New York

  • 2019

    Berlin

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

3 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ostdeutsch zu sein wurde mir 1989 zugeschrieben. Davor war ich einfach Sandy aus Mieste.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Wer hat kann schon von sich behaupten, zwei unterschiedliche und sehr gegensätzliche politische Systeme mit 38 Jahren erlebt zu haben? Mich hat die Wende, die Transformationszeit definitiv stärker gemacht. Ein Gerechtigkeitssinn liegt seit jeher in der Familie, allerdings wurde er durch unsere persönlichen Erfahrungen verstärkt. Mir sind Zusammenhalt, Miteinander, Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Familie sehr wichtig, denn in Zeiten der Unsicherheit sind dies die Pfeiler gewesen, an denen ich mich orientieren konnte.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Dass Osten und Westen bald nur noch Himmelsrichtungen sein werden. Darüber hinaus einen Dialog auf Augenhöhe. Die Erfahrungen rund um die Wende sind eben je nach Herkunft unterschiedlich. Ich möchte, dass die Biografien anerkannt, die Verletzungen ernst genommen werden. Neugier aufeinander. Ich wünsche mir, dass die derzeitigen Probleme bewältigt werden, denn ein Land wurde wieder zusammen geführt. Der Wachstumsschmerz ist auch ein Stück weit normal, statt darin zu verharren, sollte es nun weitergehen, miteinander, nicht gegeneinander. Letzten Endes sind wir alle Zeugen eines historischen Ereignisses, das bisher einzigartig ist auf der Welt.