Wir sind der

Osten

Sarah Seeliger

Sarah Seeliger ist Gründerin und Geschäftsführerin und 1987 in Halberstadt geboren. Mehr über Sarah erfahrt ihr auf LinkedIn.

Gegangen: Sarah wohnt aktuell in Berlin.

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Weshalb bist du gegangen?

Ich war neugierig und gespannt auf die Welt und die Möglichkeiten, die es gibt. Ich hatte das Gefühl, alles sehen zu wollen und mir selbst ein Bild machen zu wollen.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Ich habe 2015 eine Non Profit Organisation gegründet. Unser Ziel ist es, allen Kindern in Deutschland eine faire Chance für ihre Zukunft zu ermöglichen. Wir haben 28 Bücherboxen entwickelt, mit jeweils einem Kinderbuch, einem Ratgeber und einem Spiel. Diese können Familien mit einem geringen Einkommen über das Bildungspaket beim Jobcenter beantragen. Außerdem bieten wir Lesestunden an. In Familienzentren, Kulturzentren, Bibliotheken und anderen sozialen Einrichtungen wird einmal pro Woche von eine*r Lesebotschafter*in vorgelesen. Die Lesestunde findet für die Eltern und die Kinder zusammen statt und beide werden auch mit einbezogen, sodass Eltern erlernen, ihren Kindern auch zuhause vorzulesen.

  • 1987

    Halberstadt

  • 2009

    Berlin

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

3 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ich fühle mich nicht ostdeutsch, dafür bin ich wahrscheinlich zu jung. Ich bin super offen groß geworden und mit dem Grundsatz, dass alle Menschen gleich viel wert sind. Für mich gibt es keine Grenze. Meine Eltern sind mit mir auch schon als ich kleiner war viel gereist und ich hatte so das Gefühl von einer zusammengehörigen Welt.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Meine Eltern sind beide Vollzeit arbeiten gegangen. Ich kannte das Modell, dass ein Elternteil zuhause bleibt, nicht. Sätze, wie „Ohne Fleiß, kein Preis.“ oder „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ haben mich motiviert, in meinem Arbeitsleben voranzukommen. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Alle Menschen waren freundlich zueinander und vor allem kannte jeder jeden. Diese Offenheit hilft mir heute oft weiter. Viele „Regeln“ der Berufswelt kannte ich nämlich nicht und so bin ich einfach offen, freundlich und manchmal auch ein wenig naiv an Herausforderungen herangegangen.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Ich wünsche mir, dass alle Teile von Deutschland gleich wahrgenommen werden. Mit Lieblingsorten und Gegenden, die man gern besucht, aber auch einer gleich guten Chancen für eine Karriere. Der Osten hat da noch nicht so einen guten Ruf. Es wäre toll, wenn es mehr Firmen in den Osten ziehen würde. Ich wünsche mir auch, dass alle Menschen in Deutschland offen aufeinander zugehen, miteinander reden und erkennen, dass sie für ihr Glück und ihre Zukunft ein Stück weit selbst verantwortlich sein können.