Wir sind der

Osten

Sven Gora

Sven Gora ist Dipl.-Jurist und Dipl.-Betriebswirt und 1973 in Quedlinburg geboren, in Magdeburg aufgewachsen und hat später in Halle/Saale und Ulm gelebt.

Zurückgekehrt: Sven wohnt heute in Magdeburg.

Foto: privat

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Weshalb bist du gegangen?

Nach dem Studium an der MLU Halle wollte ich mal in anderen Bundesländern schnuppern. Ich hatte es verpasst, Gastsemester an anderen Universitäten zu besuchen. Erst wegen der Liebe und später des Jobs und der Familie blieb ich erst in Schwaben (Ulm) und später in der Pfalz hängen.

Wie gestaltest du die Zukunft?

Beruflich bin ich im Bereich Energiedienstleistungen zu Hause, welcher sich größtenteils mit Erneuerbaren Energien (Wind; PV, Wärme aus KWK) beschäftigt. Hier sind nicht nur innovative und nachhaltige Produkte gefragt, sondern auch neue Lösungsansätze. Privat bin ich als Vater von vier Kindern stets gefordert meine Kinder auf die Zukunft vorzubereiten, Interessen zu wecken und den Wissenshunger und Wissensdurst zu befriedigen.

  • 1973

    Quedlinburg

  • Magdeburg

  • Halle/Saale

  • Ulm

  • Kirrweiler

  • Heute

    Magdeburg

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

2 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ich bin stolz auf mein Magdeburg und sehr gerne dort. Ich kann mit den Menschen und der Mentalität im Osten Deutschlands auch noch sehr gut umgehen. Natürlich hat mich auch meine Zeit im Osten Deutschlands sehr geprägt, aber das Ostdeutschsein impliziert für mich auch eine Trennung, wenn auch nur geistig auf alten, nicht mehr existierenden Grundlagen. Davon bin ich 30 Jahre nach der Wende kein Freund mehr. Ich versuche meinen Kindern zu vermitteln, was das Land war, in dem ich geboren bin, aber ich versuche ihnen Deutschland ohne innere Grenze darzustellen.

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Ich hatte zunächst Probleme mit dem Ankommen in der neuen Zeit. Dies lag aber eher an der Erziehung und meinem Bild von der DDR dadurch. Die Erkenntnis, dass vieles nicht gut war und mitnichten zum Wohl des Menschen, hat mich zunächst ziemlich mitgenommen. Ich habe meinen Eltern dadurch vorgeworfen, mich wissentlich falsch erzogen zu haben. Wende und Pubertät fielen halt zusammen, das hat sicherlich einiges verstärkt. Der Osten hat mich aber trotz allem sehr stark geprägt, uns eint ein seltsames und schwer zu erklärendes Zusammengehörigkeitsgefühl. In der Diaspora führt das oft zu unverhofften neuen Bekanntschaften und schönen Begegnungen

Was wünschst du dir für Ostdeutschland?

Ein offeneres Weltbild und den Mut, das Positive zu suchen und zu sehen und nicht nur das Negative anzuprangern.