Wir sind der

Osten

Ulrike Lerchl

Ulrike Lerchl ist Geschäftsführerin von Oberüber Karger und 1961 in Dresden geboren.

Geblieben: Ulrike lebt heute in Dresden.

Das Profil teilen:

Weshalb bist du geblieben?

Dresden ist meine Heimat und meine Kinder und ich waren hier eng in familiäre Infrastruktur eingebunden. Ich wollte in der Nähe meiner kranken Mutter bleiben (die 1998 dann auch starb) und hätte sie nie zurückgelassen, um selbst woanders anzukommen.

Wie gestaltest du die Zukunft?

In unserer Agentur, in meinem Leben, verfolgen wir immer das Ziel, die Welt etwas besser zu machen. Mit unseren Gedanken, aber vor allem mit dem, was wir tun. ;-)

  • 1961

    Dresden

  • 2019

    Dresden

Glaubst du, deine Wende-Erfahrung bzw. die Wende-Erfahrung deiner Familie hat dich auch für den Digitalen Wandel gewappnet?

3 von 5
Stimme gar nicht zu
Stimme voll und ganz zu

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Wie beeinflusst dich deine ostdeutsche Herkunft?

Die positiven Aspekte sehe ich ganz klar in dem tiefen menschlichen Zusammenhalt, in der intelligenten Wahrnehmung, auch zwischen den Zeilen lesen zu können, wie dies nur im Osten möglich war.
Zurück in die DDR sehne ich mich dennoch an keinem einzigen Tag.
Die DDR war ein Unrechtsstaat. Mein Bruder war politischer Häftling und unsere gesamte Familie hat – nicht nur dadurch – unter dem System gelitten.
Dadurch sind Risse entstanden, die Bestandteil unserer DNA geworden und nicht mehr korrigierbar sind.
Mich persönlich bezeichne ich trotzdem als Gewinnerin der Wende. Meine Begabungen, Träume, Hoffnungen konnte ich ausleben und mich entwickeln, wie es niemals in der DDR möglich gewesen wäre.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Für meine Landsleute im Osten wünsche ich mir mehr Offenheit, mehr Eigeninitiative und die Kraft, sich aus den gefühlten Demütigungen zu befreien und eigenverantwortlich zu leben.
Ich wünsche mir, dass die Ossis sich nicht noch mehr abgrenzen und völlig falsche Konsequenzen aus ihrer Enttäuschung ziehen sondern auf die Menschen im Westen, auf die Menschen in anderen Kulturen, zugehen und dadurch erleben, welche Bereicherung das für ihr eigenes Leben sein kann.