Yvonne Magwas

Yvonne Magwas ist Diplom-Soziologin sowie Vizepräsidentin des Bundestages (CDU) und 1979 in Rodewisch geboren, in Falkenstein und Rebesgrün (Auerbach) aufgewachsen.

Geblieben: Yvonne wohnt aktuell in Auerbach.

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Weshalb bist du geblieben?

Ich bin geblieben, weil ich mich direkt nach dem Abitur politisch engagiert habe, zunächst in der Jungen Union, dann in der CDU Vogtland. Mir war es wichtig, meine Heimat mitzugestalten. Das konnte ich als Gemeinderätin meiner Heimatortschaft Rebesgrün und danach als Stadträtin von Auerbach und als Kreisrätin. Studiert habe ich dann in Chemnitz, rund 60 Kilometer von meiner Heimat entfernt, also gut zum Pendeln.

Was hat dich motiviert, politisch aktiv zu werden?

Schon zu Schulzeiten war es mir wichtig mitzumachen, als Schulsprecherin beispielsweise. Nach meinem Abitur habe ich ein Praktikum beim örtlichen Bundestagsabgeordneten der CDU absolviert. Das hat mir Spaß gemacht, ich habe mich damals bei der Jungen Union direkt „zuhause“ gefühlt. Ich bin „dabei geblieben“.

Wie überzeugst du junge Menschen, in Ostdeutschland zu bleiben und vor Ort die Zukunft zu gestalten?

Mir ist es wichtig, dass junge Menschen mitmachen, sich zivilgesellschaftlich einbringen. Mitmachen in demokratischen Parteien, Vereinen, bei Bürgerinitiativen. Junge Leute sollen ihre Heimat gestalten, denn es ist ihre Zukunft!

Gerade in den neuen Ländern kann man gut sehen, wie sich viele Dinge zum Positiven entwickeln – man muss nur mit offenen Augen durch die Lande fahren – Städte, Dörfer, stark gesunkene Arbeitslosigkeit, weltweit agierende erfolgreiche Familienunternehmen. Hier kann man gut mitmachen und leben!

  • 1979

    Rodewisch

  • Falkenstein

  • Rebesgrün (Auerbach)

  • 2021

    Auerbach

Fühlst du dich Ostdeutsch?

Ich fühle mich vor allem als Vogtländerin, der Region wo ich aufgewachsen bin, die ein großes Regionalbewusstsein hat. Da lebt meine Familie, ein Grossteil meiner Freunde ist da. Ich bin deutsch, sächsisch, Europäerin – „Ostdeutsch“ nicht.

Weshalb gibt es noch immer weniger parteipolitisches Engagement in Ostdeutschland und wie möchtest du das ändern?

Oft höre ich entweder ich war vor 1989 mal falsch engagiert, SED, oder ich bin gut gefahren seinerzeit mich nicht einzulassen. Beides verständlich – aber in der Demokratie fehl am Platz. Wir haben die Demokratie 1989 erkämpft, aber sie ist kein Geschenk und nicht selbstverständlich. Sie hat Feinde. Gegen diese und für eine weiter gute Zukunft müssen wir alle uns immer wieder aufmachen.

Was machst du, damit Ostdeutsche bessere Chancen haben?

Um bessere Chancen zu haben, benötigt es zunächst Möglichkeiten. Ich bin Mitglied im Bundestags-Ausschuss für Bildung und Forschung, darum habe ich auch immer ein Auge auf die Bildungs- und Forschungslandschaft im Osten. Es fängt damit an, dass es keine Ausbildungsvergütung mehr unterschiedlich nach Ost und West geben darf. Ausserdem müssen Berufsschulen auch in den ländlichen Regionen und nicht zwingend abhängig von Ausbildungszahlen erhalten bleiben. Forschung und Entwicklung muss verstärkt in den Betrieben im Osten stattfinden, diese müssen die Möglichkeit haben, eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen aufzubauen bzw. sich in Forschungs-Netzwerken zu beteiligen. Darüberhinaus kann auch ein Begabtenförderungswerk der neuen Bundesländer dazu beitragen, dass perspektivisch ostdeutsches Führungspersonal besser gefördert und vertreten ist.

Was wünscht du dir für Ostdeutschland?

Bessere Repräsentanz in Spitzenpositionen aller Art. Mehr Selbstbewusstsein! Und vor allem, dass es endlich aufhört, dass viel zu viele demokratiefeindliche Parteien wählen. Dafür gibt es keine tragende Begründung!