#wirsindpolitik – Wie Ostdeutsche eine stärkere Stimme bekommen

Mit #wirsindpolitik zeigen wir Politiker und Politikerinnen, die die Zukunft positiv gestalten. Sie berichten über ihre Beziehung zu Ostdeutschland, ihren persönlichen Einstieg in die Politik und darüber, wie sie andere motivieren wollen, sich zu engagieren. Ziel ist es, vor allem junge Menschen für Politik zu begeistern. Denn auch noch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gehen weniger Ostdeutsche wählen oder engagieren sich in Parteien oder zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Mit dabei sind Politiker*innen demokratischer Parteien, die auf kommunaler, Landes-, Bundes- oder europäischer Ebene aktiv sind. In den Kategorien „Geblieben“ (in Ostdeutschland geblieben), „Gegangen“ (ins Ausland oder in ein westliches Bundesland gezogen), „Zurückgekehrt“ (nach einem Aufenhalt im Ausland oder in einem westlichen Bundesland zurück nach Ostdeutschland gezogen)  und „Rübergemacht“ (im Ausland oder in Westdeutschland sozialisiert und in ein ostliches Bundesland gezogen) erzählen sie ihre persönliche Geschichte. Die Kategorien bilden die gesellschaftlichen Entwicklungen sowie die Zu- und Abwanderung in Ostdeutschland ab. Danke an Anita Mihályi für die Illustrationen.

Beim Launch-Event am Sonntag, den 29. August in Berlin haben wir mit Linda Teuteberg (FDP), Karamba Diaby (SPD), Stefan Gelbhaar (Grüne), Lilli Fischer (CDU) und Philipp Rubach (Die Linke) darüber diskutiert, wie Ostdeutschland eine stärkere Stimme bekommt. Die Diskussion könnt ihr bei YouTube nachschauen.

"Sehr wohl fühle ich mich in der Rolle als ostdeutsche, selbstbestimmte und unabhängige Frau."

Nancy Böhning
(Politikerin)
SPD
"In politischen Diskussion merkt man oft, dass Ostdeutsche bereits im jungen Alter andere Lebensrealitäten erfahren."

Robert Gidius
(Stadtverordneter Frankfurt/Oder)
B'90/Die Grünen
"Ich glaube, dass Menschen im Osten viele Dinge einfacher, schneller und pragmatischer entscheiden. Und, dass wir uns oft schlechter reden, als wir sind!"

Christian Gräff
(Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses)
CDU
"Aufgrund meiner privaten und beruflichen Biografie kenne ich die besonderen Herausforderungen und Ungerechtigkeiten, mit denen Menschen im Osten konfrontiert sind."

Sabine Zimmermann
(Mitglied des Bundestages)
Die Linke
"Allein die vielen Demonstrationen von jungen Menschen in den letzten Jahren haben mir wirklich Hoffnung gegeben, dass wir hier etwas ändern können!"

Sophie Koch
(Politikerin)
SPD
"Ich streite dafür, dass ein anderer Osten das Bild der neuen Bundesländer prägt."

Valentin Lippmann
(Mitglied des Landtags SN)
B'90/Die Grünen
"Ich denke, Parteien müssen in einer schnelllebigen Welt neue Formen des Mitmachens finden, um als Orte des Engagements attraktiver werden."

Anna Gorskih
(Mitglied des Landtages SN)
DIE LINKE
"Leergezogene Plattenbauten, Schulen, die geschlossen wurden und dann noch Stress mit Nazis. Im Osten musstest du einfach schneller erwachsen werden."

Stefan Kunath
(Bundestagskandidat Frankfurt/Oder für die BTW 2021)
Die Linke
"In der Schule hieß es schon, dass, wenn du was erreichen willst, du am besten in den Westen gehen solltest. Wie kann man sich da nicht als Ossi fühlen?"

Oleg Shevchenko
(Landesvorsitzender TH)
Jusos
"Ich schäme mich für Ostdeutsche, wenn Westdeutsche beschimpft und diskriminiert werden."

Hanka Kliese
(Mitglied des Landtages SN)
SPD
"Ostdeutsche sollten einfach häufiger zeigen, dass sie nicht auf Quoten oder Sonderbeauftragte angewiesen sind, sondern machen, wenn man sie denn nur lässt."

René Domke
(Landesvorsitzender MV)
FDP
"Der Tschernobyl-GAU hat meine Generation tief erschüttert und war zugleich Aufbruchssignal."

Katrin Göring-Eckardt
(Mitglied des Bundestages und Fraktionsvorsitzende)
B'90/Die Grünen
"Ungerechtigkeit hat mich schon immer wütend gemacht und ich habe schnell gelernt, dass Meckern mir nicht reicht. Ich will Wandel gestalten."

Anna Kassautzki
(Direktkandidatin BTW 2021)
SPD
"Lasst uns nicht von den Älteren regiert werden, die haben es nicht wirklich geschafft, die Situation für uns besser zu machen."

Nadine Hofmann
(stellv. Landesvorsitzende ST)
Jusos
"Mein Gefühl als Ostdeutsche ist stark durch den Drang geprägt, Gerechtigkeit herzustellen, sowohl sozial als auch was die Anerkennung von Biografien betrifft."

Juliane Nagel
(Mitglied des Landtages SN)
Die Linke
"Hier herrscht Raumluxus. Hier können Ideen verwirklicht werden. Dazu lohnt es sich gegen die Ewiggestrigen anzukämpfen."

Marko Schmidt
(Bundestagskandidat BTW 2021)
Die Linke
"Ich bin Ossi, weil meine Familie dafür kämpfen musste Ostdeutsch zu sein. Hier habe ich Erfahrungen gemacht, die ich nie wieder machen werde."

Dennis Chiponda
(stellv. Vorsitzender)
SPDqueer
"Der Schlüssel zur Chancengerechtigkeit liegt in Bildung und Forschung. Im Osten muss Neues wachsen."

Conrad Clemens
(Staatssekretär SN)
CDU
"Wir wurden ja zu Ostdeutschen, die nach 1989/90 dankbar zu sein hatten für D-Mark und Transfergeld, die aber stattdessen komisch gewählt haben."

Klaus Lederer
(Bürgermeister für Kultur und Europa des Landes Berlin)
Die Linke
Wir brauchen junge, gut qualifizierte Menschen und insbesondere Frauen, die hierbleiben und gestalten wollen. Sie bekommen jetzt die Chance dazu und ich wünsche mir, dass sie diese wahrnehmen. - Carsten Schneider
"Die Menschen aus dem Osten sind zu vielfältig, um sie auf einen Nenner zu bringen."

Christin Melcher
(Mitglied des Landtages SN)
B'90/Die Grünen
"Ich fühle mich als Ostdeutscher. Entscheidend für dieses Gefühl der Zugehörigkeit waren wohl die Menschen, die mich in der Stadt willkommen geheißen haben."

Karamba Diaby
(Mitglied des Bundestages)
SPD
"Richtig politisiert hat mich die kommunalpolitische Arbeit, weil sie so viele Möglichkeiten eröffnet, das Leben vor Ort konkret mitzugestalten."

Anna Emmendörffer
(Bundestagskandidatin BTW 2021)
B'90/Die Grünen
"Ich fühle mich nicht ostdeutsch. Ich werde ja immer als 'der Bayer' wahrgenommen, was wohl an meiner Sprachfärbung liegen dürfte."

Christian Demmelmeier
(Referent für die parl. Kontrollkomm. im Landtag BB)
B'90/ Die Grünen
"30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung spielt es keine Rolle mehr, woher man kommt, sondern was man bewegen will."

Anna Kreye
(Beisitzerin im Bundesvorstand)
CDU
"In den letzten Jahren habe ich mich beschwert, dass junge und diverse Perspektiven kaum eine Rolle spielen. Das hat mich motiviert, selbst aktiv zu werden."

Reem Alabali-Radovan
(Integrationsbeauftragte MV)
SPD
"Da viele junge Ostdeutsche super Qualifikationen haben, bin ich sicher, dass wir in den kommenden Jahren hier eine deutliche Auswirkung etwa bei Spitzenpositionen sehen werden."

Lydia Hüskens
(Mitglied des Landtages ST)
FDP
"Die Erfahrung mit Veränderung und die Stärke, die daraus vielerorts erwachsen ist, kann uns allen als Gesellschaft weiterhelfen."

Annalena Charlotte Alma Baerbock
(Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin BTW 2021)
B'90/Die Grünen
"Ich glaube, man muss den Menschen aufzeigen, dass jeder Mitgestaltung kann. Ehrliche Politik ohne leere Versprechungen und Mitbestimmung sind dabei wichtig."

Nadine Julitz
(Mitglied des Landtages MV)
SPD
"Bei mir waren es die Debatten am Abendbrottisch, die Streitgespräche mit meinem Vater, die mich politisiert haben."

Daniela Kolbe
(Mitglied des Bundestages)
SPD
"Es ist aus meiner Sicht immer wichtig, Vorbilder zu haben. Menschen, die einfach machen und anderen Leuten zeigen, dass es geht."

Lucie Hammecke
(Mitglied des Landtages SN)
B'90/Die Grünen
"Lange Zeit habe ich neben Deutschland auch Sachsen-Anhalt und Magdeburg nach außen repräsentiert. Häufig habe ich Ostdeutschland gegen Vorurteile verteidigt."

Antje Buschschulte
(Digitalreferentin in der Staatskanzlei ST)
B'90/ Die Grünen
"Für mich ist 'Ossi-sein' etwas anderes, als für meinen 70-jährigen Genossen."

Rebekka Irma Grotjohann
(Bundesschatzmeisterin)
Linksjugend Solid
"Das ewige Kümmern hat den Menschen die Selbstverantwortung und den Stolz genommen. Und ein Gefühl generiert, Demokratie und Politik sind eine Art Lieferservice"

Dirk Neubauer
(Bürgermeister)
parteilos
"Parteipolitisches Engagement, das von oben herab den Menschen in Ostdeutschland erklärt, wo sie falschliegen, braucht kein Mensch."

Karoline Preisler
(ehrenamtliche Politikerin)
FDP
"Es gibt viele Gründe im Osten zu leben: Man kann hier als Frau sehr viel selbstverständlicher Karriere machen."

Paula Piechotta
(Direktkandiatin Leipzig BTW 2021)
B'90/Die Grünen
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